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Sarkopenie und Frailty

Muskelschwäche mit krassen Folgen

Muskelschwund und Gebrechlichkeit sind im höheren Lebensalter weit verbreitet, werden jedoch häufig zu spät erkannt oder als normaler Alterungsprozess fehlgedeutet. Stürze, Hospitalisierungen, Autonomieverlust sowie eine reduzierte Lebensqualität und -erwartung sind die Folgen. Bei rechtzeitiger Therapie ist der Verlauf oft reversibel.
AutorKontaktSilke Kerscher-Hack
Datum 09.06.2024  08:00 Uhr

Primäre und sekundäre Sarkopenie

Bis heute ist nicht genau bekannt, wie der altersbedingte Muskelschwund entsteht. Man geht jedoch davon aus, dass dieser Prozess multifaktoriell bedingt ist. Sicher ist, dass die Muskulatur während der Alterung physiologischen Veränderungen unterliegt, die in einer Muskelatrophie resultieren.

In diesem Zusammenhang ist bei Personen mit Sarkopenie eine Veränderung der Muskelfaserzusammensetzung zu beobachten, wobei vor allem die schnell zuckenden Typ-II-Muskeln (zum Beispiel Strecken des Ellenbogengelenks), jedoch nicht Typ-I-Muskelfasern verloren gehen. Letztere eignen sich für Aktivitäten wie Fahrradfahren, bei denen Ausdauer gefragt ist. Grund hierfür ist, dass sie langsamer kontrahieren, dafür aber kaum ermüden (2, 4).

Muskelschwund, der in erster Linie auf altersbedingt reduzierte Stoffwechselvorgänge zurückzuführen ist, wird als primäre Sarkopenie bezeichnet (4). Als Auslöser kommen unter anderem die in den höheren Lebensjahren reduzierte Mitochondrienaktivität, der erhöhte Abbau (Autophagie) und die Apoptose von Muskelzellen sowie die reduzierte Konzentration anaboler Hormone wie Sexual- und Wachstumshormone infrage. Auch die im Alter auftretenden neuronalen Veränderungen tragen zum Verlust der Muskelkraft und -masse bei, indem sie die Signalübertragung beeinträchtigen. Beispiele hierfür sind der Untergang von motorischen Einheiten (entspricht einer Nervenzelle, einer Nervenfaser und mehreren Muskelfasern) sowie die Degeneration von motorischen Endplatten. Diese sind Verbindungsstellen, die die Erregung von Nervenfasern auf die Muskelfasern übertragen (2, 4).

Als sekundäre Sarkopenie wird dagegen ein Muskelschwund bezeichnet, der nicht nur auf den altersbedingten physiologischen Veränderungen beruht. Systemische Erkrankungen wie Krebs, chronische Entzündungen wie rheumatoide Arthritis sowie akute und chronische Krankheiten wie Herzinsuffizienz oder chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) können eine ursächliche Rolle spielen. Weitere Risikofaktoren sind ein inaktiver Lebensstil, körperliche Behinderung und Immobilität, zum Beispiel aufgrund von Operationen, Bettlägerigkeit oder Erkrankungen. Auch eine zu geringe Proteinzufuhr, zum Beispiel aufgrund von Malnutrition, Malabsorption oder Missbrauch von Medikamenten zum Abnehmen bei Magersucht, kann eine sekundäre Sarkopenie begünstigen, da hierdurch im Muskel weniger Eiweiße gebildet werden und die Muskelmasse abnimmt.

Die Muskelkraft wirkt stabilisierend auf das statische (Beispiel: aufrecht stehen) sowie dynamische Gleichgewicht (Beispiel: gehen). Schwindet diese Kraft, treten Gangunsicherheiten auf und die betroffenen Personen stolpern häufiger. Typische Anzeichen einer Sarkopenie sind das Entlanghangeln an Geländern und Griffen sowie häufige Stürze.

Zu den Folgen eines Sturzes zählt neben Wunden und Knochenbrüchen auch die Angst vor einem erneuten Sturz, die als »fear of falling« bezeichnet wird. Diese Angst schränkt die Mobilität ein und bewirkt einen Rückzug aus dem sozialen Leben. Ein Teufelskreis entsteht, da durch das Vermeidungsverhalten das Zutrauen in das eigene Gleichgewicht schwindet (1, 6, 7).

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