Moderna beantragt EU-Zulassung für Auffrischimpfung mit halber Dosis |
Daniela Hüttemann |
06.09.2021 11:24 Uhr |
Für die Auffrischimpfung mit Moderna reicht die halbe Dosis im Vergleich zur Grundimmunisierung. / Foto: Imago Images/ZUMA Wire
Am Freitagabend gab Moderna bekannt, es habe Daten zu einer Booster-Dosis von 50 µg mRNA, die für das Spike-Protein von SARS-CoV-2 kodiert, bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eingereicht und die Zulassung beantragt. Es handelt sich dabei um den ursprünglichen Impfstoff Spikevax® mit dem Kürzel mRNA-1273 und noch nicht um eine auf die neuen Virusvarianten modifizierte mRNA. Moderna berichtet aber, dass 50 µg von mRNA-1273 eine robuste Antikörper-Antwort produziert, die auch vor der Delta-Variante schützen soll.
Die Grundimmunisierung mit Spikevax erfolgt durch zwei Dosen à 100 µg mRNA im Abstand von vier bis sechs Wochen. Die Auffrischungsimpfung soll sechs Monate nach der zweiten Dosis erfolgen. Dieses Impfschema hat Moderna in einer Phase-II-Studie mit 344 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ab 18 Jahren erprobt, bei denen die Antikörpertiter innerhalb der sechs Monate nach der zweiten Dosis signifikant gesunken waren. Mit der Booster-Dosis konnten die Titer auf ein noch höheres Level als nach der zweiten Dosis gebracht werden, schreibt Moderna. Dies funktionierte in allen Altersgruppen, auch bei den über 65-Jährigen. Das Sicherheitsprofil entspräche dem nach der Zweitimpfung.
Eine zusätzliche Analyse der Daten ergab, dass die Booster-Dosis auch eine Antikörperantwort gegen alle sogenannten Variants of Concern (VOC), also die als kritisch eingestuften Virusvarianten von SARS-CoV-2 erzeugen konnte, darunter gegen Beta, Gamma und Delta.
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