Mediterrane Kost bremst Netzhauterkrankungen |
Brigitte M. Gensthaler |
19.09.2025 10:00 Uhr |
Auch beim Glaukom könne die Ernährung – neben der Senkung des Augeninnendrucks – eine wichtige Rolle spielen. »Besonders grünblättriges Gemüse, Omega-3-Fettsäuren, generell eine mediterrane Ernährungsweise sowie der Verzicht auf hochverarbeitete Lebensmittel scheinen das Erkrankungsrisiko zu verringern und die Progression zu verzögern«, berichtet der DOG-Experte. »Auch der Verzicht auf Alkohol und Rauchen bringt sehr viel.« Zudem liefen klinische Studien zur Supplementation von Vitaminen, etwa Vitamin A oder B3 (Niacin).
Bei der diabetischen Retinopathie gehört die Ernährung schon lange zum festen Bestandteil der Therapie, um eine möglichst normnahe Stoffwechsellage zu erreichen. »Neuere Studien zeigen, dass eine mediterrane Kost und eine reduzierte Kalorienaufnahme das Entstehen und Fortschreiten der Netzhauterkrankung verlangsamen kann«, sagte der Augenarzt. Besonders entscheidend sei eine frühzeitige Ernährungsumstellung. »Alles läuft über die Diabeteskontrolle.«
Die Datenlage beim Sicca-Syndrom sei noch unzureichend. Ungesättigte Fettsäuren, zum Beispiel aus Fischöl oder vegetarischen Alternativen, könnten Beschwerden eventuell bessern. Die Zusammenhänge würden erforscht.
Gibt es besonders gesunde Lebensmittel für die Augen? »Es geht um Ernährungsmuster, nicht um einzelne Lebensmittel wie Karotten«, stellte Finger klar. »Es gibt gar keine Evidenz für Karotten; man müsste täglich kiloweise davon essen.«
Es gebe auch keine Netzhautschäden durch Nahrungsmittel. Diese seien nur bei schwerer Mangelernährung, zum Beispiel bei Vitamin-A-Mangel, nachgewiesen. »Eine ausgewogene Ernährung kann keine Schäden auslösen.«