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Impfstart in Hausarztpraxen

Lieferungen von Covid-19-Impfstoffen in Apotheken laufen gut an

Zwei Apothekerinnen und ein Apotheker berichten der PZ von einem reibungslosen Start der ersten Covid-19-Impfstoff-Lieferungen in die Offizin. Zudem bringen sie Verbesserungsvorschläge ins Spiel, wie der Impfstart in den Hausarztpraxen schneller, sicherer und zuverlässiger ablaufen könnte.
Charlotte Kurz
07.04.2021  18:00 Uhr
Lieferungen von Covid-19-Impfstoffen in Apotheken laufen gut an

Neugierig und etwas aufgeregt empfing am gestrigen Dienstagnachmittag Apothekerin Tatjana Buck von der Vital-Apotheke Bad Saulgau, gemeinsam mit zwei weiteren Apothekern, vier kleine Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit. Zu dritt begrüßten sie damit die ersten Covid-19-Impfstoffe, die in die Offizin etwas nördlich des Bodensees gelangten. »Der Impfstoff kam mit der ganz normalen Nachmittagstour um halb vier bei uns in der Apotheke an«, berichtete Buck der PZ. Auch das entsprechende Impfzubehör lieferte der Großhändler Sanacorp mit. Der Ablauf war reibungslos. Der Großhändler hatte die Apotheke im Vorfeld gut informiert, wann der Impfstoff ankomme und was es bei der Übernahme zu beachten gebe.

Die vier Vials wurden stehend in einem Karton geliefert. Der Karton selbst befand sich gut verpackt in einer blauen Transportkiste mit gelbem Hinweisschild »Kühlkette Impfstoff«, die nochmals in einer Kühlbox transportiert wurde. Buck und ihre Kollegen überprüften gleich nach der Ankunft, ob die Durchstechflaschen auch unversehrt angekommen waren und füllten die entsprechenden Dokumentationsbögen aus. »Der Impfstoff selbst war nur ganz kurz bei uns in der Apotheke«, so Buck. Die Auslieferung der insgesamt 24 Impfstoffdosen an die Arztpraxis erfolgte noch am gleichen Nachmittag. Für die kommende Woche hat die Vital-Apotheke mehr bestellt, insgesamt 15 Ärzte und Ärztinnen wollen sie dann beliefern. »Wir sind gespannt, wie viel bei uns dann auch ankommen wird«, so Buck.

Apothekeninhaber Christian Gerninghaus von der Sonnen-Apotheke im hessischen Schlitz erhielt per Sonderbote des Großhändlers Phoenix am Dienstagabend seine Comirnaty®-Impfstoffdosen. Gegen 19 Uhr übernahm ein Kollege die gelieferten 10 Vials und lagerte sie im Offizin-Kühlschrank ein. Am frühen Mittwochmorgen wurden dann mehrere Praxen von Gerninghaus mit dem Impfstoff beliefert. Der Ablauf ging auch bei ihm problemlos vonstatten. Gerninghaus befürchtet allerdings, das Impfstoff-Handling könnte in den Arztpraxen nicht ganz reibungslos ablaufen. »Bezüglich des Impfstoff-Handlings und insbesondere bei der Rekonstitution ist pharmazeutische Expertise gefragt«, sagte Gerninghaus der PZ. Das medizinische Personal in den Praxen werde die Rekonstitution erstmalig ausprobieren und lernen müssen. »Ich fürchte, dass das nicht ganz einfach sein wird.«

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