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Covid-19-Medikamente

Klinikapotheken können Remdesivir direkt bestellen

Ab 1. Juni können Klinik- und Krankenhaus versorgende Apotheken das Arzneimittel Veklury® (Remdesivir) direkt über den Hersteller Gilead Sciences bestellen. Das teilte das US-Pharmaunternehmen mit.
Ev Tebroke
01.06.2021  15:00 Uhr

Das Virostatikum Remdesivir (Veklury) zur Behandlung von SARS-CoV-2 wird intravenös verabreicht und kommt daher bislang nur in Krankenhäusern zum Einsatz. Es kann laut Leitlinie bei nicht beatmeten Covid-19-Patienten mit Pneumonie und Sauerstoffbedarf gegeben werden. Um das Bezugsprozedere zu vereinfachen, hat der Hersteller Gilead Sciences nun ein abgeändertes Verfahren angekündigt. Wie das Unternehmen bekanntgab, können Krankenhausapotheken und krankenhausversorgende Offizinen den Wirkstoff ab heute, also ab 1. Juni, direkt beim Hersteller bestellen (PZN: 16756148). Die Auslieferung erfolge versandkostenfrei durch einen externen Lagerpartner, heißt es.

Bislang sei die Verteilung von Veklury über das »etablierte« Verteilerkonzept einer zentralen Stelle der Bundesregierung an ausgewählte Apotheken von Universitätskliniken und STAKOB-Behandlungszentren (Ständiger Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger) erfolgt, erklärte der Hersteller auf Anfrage. Dieser Bezug kann nach Angaben von Gilead Sciences zunächst teilweise weiterhin erfolgen, so lange dort noch entsprechende Restvorräte aus dem vom Bund zentral beschafften und finanzierten Warenbestand vorhanden sind.

Remdesivir hat in der Europäischen Union eine bedingte Zulassung zur Behandlung von an Covid-19 erkrankten Erwachsenen und Jugendlichen (im Alter von mindestens 12 Jahren und einem Mindestkörpergewicht von 40 Kilogramm) mit einer Pneumonie, die eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr erfordert.

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