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FSME und Borreliose

Kinder vor Zeckenstichen schützen

Durch Zeckenstiche können gefährliche Krankheitserreger übertragen werden. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte informiert, mit welchen Maßnahmen Eltern ihre Kleinen vor FSME und Borreliose schützen können. 
dpa
PZ
17.03.2022  15:30 Uhr
Kinder vor Zeckenstichen schützen

Beim Wandern, im hohen Gras oder im Wald lauern sie auf ihre Beute: Zecken. Besonders spielende Kinder fangen sich häufig einen der Blutsauger ein. Durch den Stich können Erreger übertragen werden, die Krankheiten auslösen. Dazu gehören Borreliose und FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis.

Während Borreliose deutschlandweit auftritt, hat das Robert-Koch-Institut (RKI) für FSME Risikogebiete bestimmt. Dazu zählen Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, das südöstliche Thüringen und Sachsen. Aber auch in anderen Regionen ist das FSME-Risiko gestiegen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) empfiehlt daher Eltern, die in diesen Gebieten leben, ihre Kinder vor den Folgen von Zeckenstichen zu schützen. Dazu gibt es mehrere Wege.

Schutz durch FSME-Impfung 

Durch Zeckenstich übertragene FSME kann zu einer Entzündung des Gehirns, der Gehirnhaut oder des Rückenmarks führen. Das äußert sich in Form von grippeähnlichen Symptomen, die etwa ein bis zwei Wochen nach einem Zeckenstich auftreten können, beschreibt der BVKJ den Krankheitsverlauf. Hier ist dringend ein Arztbesuch angesagt. Als bester Schutz gegen FSME gilt aufgrund einer bisher fehlenden Therapie die Impfung.

Sie ist laut RKI für Kinder ab zwölf Monaten zugelassen und wird für alle in Risikogebieten lebende Menschen empfohlen. Verabreicht werden drei Impfungen im Abstand von mehreren Monaten. Die zeitliche Empfehlung der Ärzte lautet: Für einen guten Schutz im Frühjahr sollten Eltern schon im Winter mit der Immunisierung beginnen. Auffrischungsimpfungen seien dann erstmals drei und anschließend alle fünf Jahre notwendig. 

Zeckenstiche wenn möglich komplett verhindern

  • Geschlossene Kleidung: So können Zecken nicht direkt zubeißen, sondern müssen erst an der Kleidung herumklettern. Dann kann man sie meist noch rechtzeitig entdecken und entfernen.
  • Zecken-Abwehrmittel : Diese Sprays gibt man auf die Haut. Dort sollen sie Zecken vertreiben. Laut BVKJ hält ihre Wirkung aber nicht lange an.
  • Kontrolle: Eltern sollten ihre Kinder nach einem Tag in der Natur daher gut nach Zecken absuchen. Zu den beliebtesten Stichstellen zählen etwa Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen.

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