Richtig auswählen, richtig anwenden |
Repellentien senken das Risiko, von einem Insekt gestochen zu werden, um 75 Prozent. / Foto: Adobe Stock/encierro
Repellents sollen Insekten und Spinnentiere wie Stechmücken oder Zecken fernhalten und einen Stich verhindern. Sie wirken, indem sie lockende Gerüche aus Schweiß und Kohlendioxid aus der Atemluft überdecken. Besonders wichtig ist dies, wenn ein Stich nicht nur lästig juckende Rötungen hinterlässt, sondern Krankheiten übertragen kann.
Insbesondere vier Wirkstoffe kommen zum Einsatz: DEET (Diethyltoluamid), Icaridin und PMD (p-Menthan-3,8-diol) sowie EBAAP (Ethylbutylacetylaminopropionat). Sie sind in den verschiedenen Produkten in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten. Wichtig: Höhere Konzentrationen wirken nicht stärker, sondern länger. Auch ätherische Öle wie Lavendel-, Nelken oder Teebaumöl werden gelegentlich verwendet. Da sie zumeist rasch verfliegen, sind sie jedoch schwächer und nur kurz wirksam. Daher müssen sie entsprechend häufiger aufgetragen werden. Zudem sind Allergien und Hautreizungen beschrieben.
DEET, der älteste der vier Wirkstoffe, gilt als eines der wirksamsten Repellentien. Es ist in Konzentrationen von 30 Prozent (zum Beispiel Anti Brumm® forte) bis zu 50 Prozent (zum Beispiel Nobite® Hautspray) enthalten und wirkt konzentrationsabhängig bis zu acht Stunden zuverlässig gegen Bremsen, Fliegen und Stechmücken (ab 20 Prozent auch gegen tropische) sowie (weniger) gegen Zecken. Zugelassen ist es je nach Konzentration auch für Kinder ab drei Jahren. Allerdings wird DEET von der Haut resorbiert und im Fettgewebe gespeichert. Es sollte daher nicht großflächig und nicht zusammen mit Zubereitungen, die die Resorption fördern können, angewendet werden. Zu beachten ist außerdem, dass DEET Kunststoffe, beispielsweise von Brillen oder Uhren, angreift.
Icaridin wird weniger stark resorbiert und ist hautverträglicher als DEET. In Produkten ist es in Konzentrationen von 10 Prozent (zum Beispiel Autan® Family Care) bis zu 30 Prozent (zum Beispiel Nobite® Haut Sensitive) enthalten. Konzentrationen ab 20 Prozent eignen sich zur Anwendung in den Tropen. Icaridin wirkt konzentrationsabhängig bis zu acht Stunden gegen Stechmücken und bis zu fünf Stunden gegen Zecken – gegen letztere besser als DEET. Zugelassen ist es in der Regel für Kinder ab zwei Jahren sowie – je nach Herstellerangabe – in der Schwangerschaft und Stillzeit.
PMD beziehungsweise Citriodiol® ist ein Bestandteil des ätherischen Zitronen-Eukalyptusöls, der auch synthetisch hergestellt werden kann. Es wirkt gegen Stechmücken und Zecken, allerdings schwächer und kürzer als DEET und Icaridin. PMD/Citriodiol wird in Konzentrationen von 10 (11 Prozent in Soventol® protect zur Mückenabwehr) bis 40 Prozent (zum Beispiel Jungle Formula by Azaron® Natural) angeboten. Je nach Konzentration kann es auch bei Kindern ab einem Jahr sowie nach Rücksprache mit dem Arzt in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Zu beachten ist, dass PMD/Citriodiol die Augen stark reizen und bei empfindlichen Menschen Hautreizungen hervorrufen kann.
Nicht tropentauglich, aber hierzulande gut und bis zu vier Stunden wirksam ist EBAAP (zum Beispiel Ballistol® Stichfrei Kids). Neben Bremsen, Fliegen, verschiedenen Mücken und Zecken wehrt es auch Bienen und Wespen ab. Je nach Produkt kann es bereits bei Kindern ab zwei Monaten und in der Schwangerschaft angewendet werden. Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt.