IQWiG zieht positives Fazit |
Kerstin A. Gräfe |
21.05.2019 10:22 Uhr |
Nierenzellkarzinome gehen meistens von den Zellen der Harnkanälchen aus. Im fortgeschrittenen Stadium hat eine Therapie mit Nivolumab und Ipilimumab Vorteile. / Foto: Fotolia/Crystal light
Das Nierenzellkarzinom zählt zu den Krebserkrankungen, deren Spektrum der erfolgversprechenden Therapieoptionen in den letzten Jahren deutlich breiter geworden ist. Seit 2013 hat das IQWiG bereits mehrmals in frühen Nutzenbewertungen einem neuen Wirkstoff einen Zusatznutzen gegenüber der jeweiligen zweckmäßigen Vergleichstherapie attestieren können.
Auch in seiner aktuellen Bewertung von Nivolumab mit Ipilimumab kommt das Institut zu einem positiven Fazit: Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom und einem mittleren Risiko-Score bietet die Wirkstoffkombination einen beträchtlichen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie, Sunitinib. Patienten mit mindestens drei Risikofaktoren und entsprechend ungünstiger Prognose bietet sie sogar einen erheblichen Zusatznutzen
Die Daten für die beiden korrespondierenden Dossierbewertungen – jeweils einer der Wirkstoffe in Kombination mit dem anderen – entstammen laut IQWiG der randomisierten kontrollierten Studie CheckMate 214. Die Studie wurde nach der ersten Interimsanalyse vorzeitig beendet, da die Ergebnisse zum Gesamtüberleben eindeutig zugunsten der Kombination ausfielen.
Für Betroffene mit mittlerem Risiko-Score zeigten die Studiendaten statistisch signifikante und klinisch relevante Vorteile beim Gesamtüberleben, der Symptomatik und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Bei den Nebenwirkungen gab es sowohl positive als auch negative Effekte von ungefähr gleicher Stärke. Ein höherer oder geringerer Schaden sei nicht belegt, lautet demnach die Schlussfolgerung des IQWiG. Insgesamt ergebe sich hier ein Hinweis auf einen beträchtlichen Zusatznutzen.
Bei einem höheren Risiko-Score sei der Überlebensvorteil noch stärker ausgeprägt. Dazu kommen laut IQWiG für eine Reihe von Nebenwirkungen Anhaltspunkte für einen geringeren Schaden unterschiedlichen Ausmaßes. Dem stünden zwar für drei Nebenwirkungen Anhaltspunkte für einen höheren Schaden gegenüber. Diese wögen aber die Vorteile nicht auf, heißt es in einer Pressemittelung. Insgesamt sieht das IQWiG daher einen Hinweis auf einen erheblichen Zusatznutzen.