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Brustkrebs

Interdisziplinäre orale Therapie

Ambulante, orale Tumortherapien gewinnen zunehmend an Bedeutung und bieten eine Alternative zur intravenösen Chemotherapie. Sie erhöhen die Lebensqualität, da Patientinnen die Therapie oft zu Hause durchführen können. Voraussetzung dafür ist eine optimale Beratung und Begleitung durch Ärzte, Apotheker und Pflegefachkräfte sowie deren Aus- und Weiterbildung. Wie diese Zusammenarbeit gelingen kann, ist hier am Beispiel des Mammakarzinoms dargestellt.
AutorKontaktUlrike Rulands
AutorKontaktRachel Würstlein
Datum 23.10.2025  08:00 Uhr

In Deutschland erkranken jährlich etwa 70.000 Frauen und 700 Männer an Brustkrebs. Ist die Erkrankung heilbar beziehungsweise nicht metastasiert, spricht man von frühem Brustkrebs. Dies trifft auf die große Mehrheit der Mammakarzinomerkrankungen zu. Rund 17.500 Frauen erhalten jährlich die Diagnose im metastasierten Stadium (1).

Hormonrezeptoren und HER2-Rezeptoren bestimmen wesentlich die Prognose, aber auch die zielgerichteten Therapiemöglichkeiten. Die häufigste Form des Mammakarzinoms ist hormonrezeptorpositiv (HR+) und HER2-negativ (HER2–). Diese Tumorart wird in der klinischen Praxis seit vielen Jahren mit oralen Medikamenten wie Tamoxifen und Aromataseinhibitoren wie Anastrozol, Exemestan oder Letrozol, bei prämenopausalen Patientinnen gegebenenfalls zusätzlich mit GnRH-Analoga behandelt.

In den letzten Jahren haben sich die Therapiemöglichkeiten für das metastasierte Mammakarzinom erheblich erweitert, insbesondere durch die Einführung neuer oraler Antitumortherapeutika. Dazu zählen unter anderem orale Zytostatika wie Capecitabin oder Vinorelbin, PARP-Inhibitoren sowie Kinase-Inhibitoren oder auch Elacestrant als selektiver Estrogenrezeptor-Downregulator (Tabelle 1).

HR+/HER2– Tumoren sprechen zudem auf zielgerichtete, endokrinbasierte Therapien an. Diese Therapie beruht auf hormonellen Mechanismen, zum Beispiel einer antihormonellen Therapie bei Brustkrebs. Dazu gehören insbesondere CDK4/6-Inhibitoren in Kombination mit Aromataseinhibitoren oder Fulvestrant (2). Ergänzend kommen auch der mTOR-Inhibitor Everolimus und die PI3K-Inhibitoren Alpelisib, Inavolisib und Capivasertib zum Einsatz (2, 3). Diese Wirkstoffe verlängern signifikant das progressionsfreie Überleben (PFS) und zeigen häufig auch positive Effekte auf das Gesamtüberleben.

CDK4/6- und PARP-Inhibitoren haben darüber hinaus inzwischen auch einen festen Platz in der adjuvanten Therapie des frühen HR+/HER2– Mammakarzinoms bei hohem Rückfallrisiko gefunden. Berechnungen gehen hier von circa 25 Prozent der Primärfälle aus. Abemaciclib erhielt im April 2022 die Zulassung für die zweijährige adjuvante Therapie des frühen, HR+/HER2– Mammakarzinoms mit hohem Rezidivrisiko (2).

Es folgte die Zulassungserweiterung von Olaparib für Patientinnen mit HER2-negativem, frühem Mammakarzinom, hohem Rückfallrisiko und nachgewiesener BRCA1/2-Keimbahnmutation für eine adjuvante Therapie von einem Jahr (2). Eine adjuvante Therapie über drei Jahre mit dem CDK4/6-Inhibitor Ribociclib ist ebenfalls seit 2024 anwendbar. Neratinib ist zugelassen für die erweiterte adjuvante Behandlung erwachsener Patientinnen mit HR+/HER2+ überexprimiertem oder -amplifiziertem Mammakarzinom im frühen Stadium (2).

Ein Teil dieser zielgerichteten Therapien setzt den Nachweis spezifischer prädiktiver Biomarker wie gBRCA, PIK3CA oder ESR1 voraus. Diese Biomarker werden an den Tumorzellen der Metastasenbiopsie oder aus dem Blut (Liquid Biopsy) molekularpathologisch analysiert. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer umfassenden molekularen Diagnostik sowie einer spezialisierten Expertise hinsichtlich Indikation und Management.

Auch Checkpoint Inhibitoren (CPI), Chemotherapeutika und weitere Substanzklassen sind bereits für die orale Applikation in Entwicklung. Aktuelle Therapiealgorithmen bei frühem (EBC) und metastasiertem (MBC) hormonpositivem Mammakarzinom werden jährlich von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) aktualisiert (Abbildung 1 und 2).

Abbildung 1 / © AGO Kommission Mamma
Abbildung 2 / © AGO Kommission Mamma
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