Interdisziplinäre orale Therapie |
Die erfolgreiche Umsetzung einer oralen Tumortherapie erfordert ein interprofessionelles Miteinander anstelle eines multiprofessionellen Nebeneinanders. Entscheidend ist, dass die Therapie der Patientin mit Brustkrebs wirkt und im Alltag umsetzbar ist. Dieses Ziel ist nur durch das abgestimmte Zusammenspiel von Ärzten, Apothekern, PTA und Pflegefachpersonal effektiv und möglichst ressourcenschonend zu erreichen.
Seit zehn Jahren beschäftigt sich die Arbeitsgruppe Orale Tumortherapie des Brustzentrums LMU Klinikum München (Leitung: Professor Dr. Nadia Harbeck) mit den Herausforderungen und Chancen der zunehmenden Tablettentherapien beim Mammakarzinom.
Das interprofessionelle Team um Professor Dr. Rachel Würstlein befasst sich insbesondere mit Strukturveränderungen durch diese Therapieform, dem Einsatz von Patient-Reported Outcomes (PRO) seitens Patientinnen und Angehörigen, Patientenpräferenzen und den Schnittstellen der Onkologie. Auch die Aus- und Weiterbildung verschiedener Berufsgruppen sowie die Information von Patientinnen inklusive Implementierung neuer Kommunikationsmöglichkeiten werden weiterentwickelt und evaluiert. In den letzten Jahren setzte die Arbeitsgruppe zahlreiche Projekte und Studien regional, national und international um und erhielt Auszeichnungen. Aus der Arbeitsgruppe entstanden mehrere erfolgreiche Promotionsarbeiten sowie viele Publikationen und Vortragsarbeiten. Aktuelle Projekte beschäftigen sich mit der Schnittstelle von Onkologie und Apotheke.
Dieser Artikel entstand unter Mitwirkung von Nadia Harbeck, Franziska Henze, Alexander König und Julia Novotny.