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Live-Webcast
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Intensivmedizin, Impfstoffe und Eilverordnung

Schwer kranke Covid-19-Patienten unterscheiden sich von Patienten mit sonstigen schweren Lungenerkrankungen. Was dies für die intensivmedizinische Versorgung bedeutet, war ebenso Thema im Covid-19-Webcast von Pharma4u und der PZ wie Impfstoffentwicklung und aktuelle rechtliche Neuregelungen für die Arzneimittelversorgung.

Breite Impfstoffentwicklung

»Auf der Impfstoffentwicklung ruhen große Hoffnungen«, sagte Professor Dr. Theo Dingermann, Chefredakteur der Pharmazeutischen Zeitung. Dabei sei ein internationales Rennen der Unternehmen und Institutionen zu beobachten, mit einem noch nicht gekannten Ausmaß an Kooperation. »Fast 80 Entwicklungsaktivitäten laufen derzeit weltweit«, so Dingermann. Diese hätten ganz unterschiedliche Ansätze – von klassischen Produkten mit inaktivierten Viren bis hin zu modernsten Ansätzen wie RNA- oder DNA-Vakzinen. Eine so breite Entwicklung sei auch deswegen sinnvoll, da man eventuell für verschiedene Personengruppen wie Kinder oder Senioren unterschiedliche Impfstoffe benötigen wird.

Erst am Mittwoch hatte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen bekannt gegeben, dass es die erste deutsche Studie mit Impfstoffen des Mainzer Unternehmens BioNTech genehmigt hat. »Geprüft werden vier mRNA-Impfstoffkandidaten, die sich geringfügig unterscheiden«, berichtete Dingermann.

»Das ist extrem erfreulich, dass so früh schon Kandidaten in die klinische Phase eintreten.« Die Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 sei nicht trivial. Bei der Arbeit an dem eng verwandten SARS-Coronavirus von 2002/2003 habe man nämlich in Tierversuchen das Phänomen beobachtet, dass die Impfung  die Erkrankung bei einer späteren Infektion bei einzelnen Tieren verstärkte. Diese Hyperreaktivität müsse man im Auge behalten.

Die Entwicklung eines sicheren und effektiven Impfstoffs ist deshalb so wichtig, da nur damit eine ausreichend hohe Zahl an Menschen ohne großes Risiko immunisiert werden kann. Die vielzitierte Herdenimmunität sei durch Infektionen nicht zu erreichen, machte Dingermann deutlich. »Das sind unwahrscheinlich hohe Risiken.« Wenn man eine unkontrollierte Infektionswelle durch Deutschland laufen ließe, würde das zu vielen schwerkranken Patienten und Todesfällen führen.

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