Impfstoff-Fahrplan für 2022 |
Am heutigen Donnerstag erläuterte der Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) in Berlin den Fahrplan für die Impfkampagne im neuen Jahr. / Foto: Imago Images/Chris Emil Janßen
Das Dauerthema Covid-19-Impfstoffe und möglicher Impfstoffmangel reißt nicht ab. Nachdem der Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) diese Woche angekündigt hatte, dass im ersten Quartal 2022 Impfstoff für die Impfkampagne fehle, lieferte er am heutigen Donnerstag vor der Bundespressekonferenz konkrete Zahlen nach.
So gebe es Anfang des nächsten Jahres einen Bedarf von insgesamt rund 70 Millionen Impfdosen, erklärte Lauterbach. Davon ausgehend, dass hierzulande 73 Millionen Menschen einen Booster benötigen und bislang bereits 23 Millionen Personen eine Auffrischimpfung erhalten haben, müssten also noch rund 50 Millionen Menschen geboostert werden. Dazu kommt nochmal der Bedarf an 20 Millionen Impfdosen für Erst- und Zweitimpfungen, rechnete der Bundesgesundheitsminister vor. Damit ergibt sich insgesamt ein Bedarf von 70 Millionen Impfdosen für die ersten drei Monate im kommenden Jahr. Für diesen Zeitraum seien derzeit allerdings nur insgesamt 50 Millionen Impfdosen geplant, also deutlich zu wenig, kritisierte er.
Diese Lücke soll nun zügig geschlossen werden. Zudem müsse das derzeit hohe Impftempo weiter beibehalten werden. Booster-Impfungen, die erst im März 2022 gegeben werden, würden gegen die sich rasch ausbreitende Omikron-Variante kaum helfen, so Lauterbach sinngemäß. Zu der Frage allerdings, wie viel Impfstoff für das ganze Jahr 2022 derzeit zur Verfügung stehen wird, wollte sich Lauterbach nicht äußern. Er habe sich nun erstmal auf die ersten drei Monate im neuen Jahr konzentriert, erklärte er.
Um diese Impfstofflücke von etwa 20 Millionen Dosen zu schließen, habe Lauterbach unter anderem mit dem amerikanischen Impfstoffhersteller Moderna verhandelt. Demnach sollen 35 Millionen Booster-Dosen des Moderna-Impfstoffs Spikevax® von späteren Lieferungen auf das erste Quartal 2022 vorgezogen werden. Die EU-Kommission habe dieser Entscheidung am heutigen Donnerstag bereits zugestimmt, so Lauterbach.
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