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Minister Lauterbach

Impfstoff-Fahrplan für 2022

Um im kommenden Jahr die Covid-19-Impfkampagne weiter in hohem Tempo vorantreiben zu können, will der neue Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) alles dafür tun, die Impfstofflücke zügig zu schließen. Mit Moderna und Biontech sei etwa vereinbart worden, Lieferungen vorzuziehen, beziehungsweise neue Impfstoff-Tranchen zu kaufen. Für kommende Woche werden die Ärzte-Bestellungen aber nochmal deutlich gekürzt.
Charlotte Kurz
16.12.2021  17:04 Uhr

Das Dauerthema Covid-19-Impfstoffe und möglicher Impfstoffmangel reißt nicht ab. Nachdem der Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) diese Woche angekündigt hatte, dass im ersten Quartal 2022 Impfstoff für die Impfkampagne fehle, lieferte er am heutigen Donnerstag vor der Bundespressekonferenz konkrete Zahlen nach.

So gebe es Anfang des nächsten Jahres einen Bedarf von insgesamt rund 70 Millionen Impfdosen, erklärte Lauterbach. Davon ausgehend, dass hierzulande 73 Millionen Menschen einen Booster benötigen und bislang bereits 23 Millionen Personen eine Auffrischimpfung erhalten haben, müssten also noch rund 50 Millionen Menschen geboostert werden. Dazu kommt nochmal der Bedarf an 20 Millionen Impfdosen für Erst- und Zweitimpfungen, rechnete der Bundesgesundheitsminister vor. Damit ergibt sich insgesamt ein Bedarf von 70 Millionen Impfdosen für die ersten drei Monate im kommenden Jahr. Für diesen Zeitraum seien derzeit allerdings nur insgesamt 50 Millionen Impfdosen geplant, also deutlich zu wenig, kritisierte er.

Diese Lücke soll nun zügig geschlossen werden. Zudem müsse das derzeit hohe Impftempo weiter beibehalten werden. Booster-Impfungen, die erst im März 2022 gegeben werden, würden gegen die sich rasch ausbreitende Omikron-Variante kaum helfen, so Lauterbach sinngemäß. Zu der Frage allerdings, wie viel Impfstoff für das ganze Jahr 2022 derzeit zur Verfügung stehen wird, wollte sich Lauterbach nicht äußern. Er habe sich nun erstmal auf die ersten drei Monate im neuen Jahr konzentriert, erklärte er.

Um diese Impfstofflücke von etwa 20 Millionen Dosen zu schließen, habe Lauterbach unter anderem mit dem amerikanischen Impfstoffhersteller Moderna verhandelt. Demnach sollen 35 Millionen Booster-Dosen des Moderna-Impfstoffs Spikevax® von späteren Lieferungen auf das erste Quartal 2022 vorgezogen werden. Die EU-Kommission habe dieser Entscheidung am heutigen Donnerstag bereits zugestimmt, so Lauterbach.

2,2 Milliarden Euro für 80 Millionen Dosen Impfstoff

Zudem habe »sein Haus«, wie er das Bundesgesundheitsministerium (BMG) nennt, eine weitere »große Tranche Impfstoff reserviert«. Deutschland werde demnach von Biontech weitere 80 Millionen Impfdosen Comirnaty® kaufen, die größtenteils bereits an die neue Virusvariante Omikron angepasst sein sollen. Von diesen 80 Millionen soll ein Teil hierzulande bereits im ersten Quartal des nächsten Jahres ankommen. Für diesen zusätzlichen Impfstoff-Kauf habe der Haushaltsausschuss des Bundestags am gestrigen Mittwoch 2,2 Milliarden Euro genehmigt, berichtete Lauterbach.

Darüber hinaus steht Lauterbach in bilateralen Verhandlungen etwa mit Rumänien, Polen, Portugal oder Bulgarien, um mehr Impfstoff für Deutschland zu erhalten. Diese Ausgleich-Lieferungen mit anderen EU-Ländern hatte auch Lauterbachs Vorgänger, Jens Spahn (CDU), teils genutzt, um kurzfristig Impfstoff-Lieferungen aufzustocken.

Laut einer Übersicht des BMG vom 16. Dezember sollen ab Januar 2022 pro Woche rund 3,6 Millionen mRNA-Impfstoffdosen nach Deutschland geliefert werden. Davon entfallen etwa 2,2 Millionen Dosen auf Comirnaty und weitere rund 1,5 Millionen Booster-Dosen auf Spikevax. Zudem liefert Biontech in den ersten beiden Januar-Wochen jeweils etwa 1,2 Millionen Dosen Kinder-Impfstoff und in den letzten beiden Januar-Wochen jeweils noch etwa 630.000 Dosen der Vakzine für die Fünf- bis Elfährigen. Im Februar und März 2022 soll sich diese Liefermenge auf rund 4,5 Millionen mRNA-Impfstoffdosen (berechnet als Booster-Dosen, für Jugendliche und Erwachsene ab 12 Jahren) pro Woche erhöhen.

Kalenderwoche 51: 4,6 Millionen Dosen werden geliefert

Lauterbach gab zudem einen Ausblick auf die kommenden Wochen. Für nächste Woche seien Bestellungen über 8 Millionen Impfdosen beim Bund eingegangen, davon könnten aber lediglich 4,6 Millionen Dosen ausgeliefert werden, informierte Lauterbach. Zudem seien im derzeitigen Bestand des Bundes, der in der Bundeswehrapotheke Quakenbrück aufbewahrt wird, noch rund 3 Millionen Biontech-Impfdosen auf Lager. Diese werde er jetzt auf die kommenden drei Wochen aufteilen, kündigte Lauterbach an. Für nächste Woche lässt er deshalb 1,2 Millionen des Vorrats in die Lieferungen an die Arztpraxen und Impfzentren fließen, in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr gibt es nochmals 0,8 Millionen und in der ersten Januar-Woche dann 1,2 Millionen Dosen.

Die Nachfrage eines Journalisten, was denn mit den knapp 20 Millionen Impfdosen geschehen sei, die zwar bereits an die Ärzte und Impfzentren ausgeliefert, aber laut einer Auflistung des BMG noch nicht verimpft worden sind, ließ Lauterbach unbeantwortet.

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