Trotz hoher Nachfrage – nur wenig Comirnaty verfügbar |
Jennifer Evans |
07.01.2022 13:30 Uhr |
Das BMG hat nach KBV-Angaben leicht steigende Liefermengen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer ab Mitte Januar angekündigt. / Foto: Imago Images/Future Image
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geht für die Kalenderwoche zwischen dem 10. und dem 14. Januar 2022 (KW 2) davon aus, dass die georderten Mengen für Spikevax® (Moderna) und Covid-19-Vaccine Janssen ausgeliefert werden können. Was den Impfstoff Comirnaty® (Biontech) betrifft, kann es hingegen zu Kürzungen der Höchstbestellmenge von 30 Dosen für niedergelassene Ärzte, Privat-, Betriebs- und Krankenhausärzte kommen. Darüber informierte der Deutsche Apothekerverband (DAV).
Auch in der Kalenderwoche vom 17. bis zum 21. Januar 2022 (KW 3) gelten weiterhin Höchstbestellmengen für den Impfstoff von Biontec/Pfizer. Und zwar sind für Vertrags-, Privat- und Betriebs- sowie Krankenhaus-Ärzte je 30 Dosen (5 Vials) Comirnaty bestellbar. Impfzentren und mobile Impfteams dürfen 1020 Dosen (170 Vials) ordern. Erneut schließt der DAV nicht aus, dass abermals weniger geliefert wird als bestellt. Das gilt ebenso für Spikevax und Covid-19-Vaccine Janssen, obwohl für diese eigentlich keine Kontingentierung vorgesehen ist.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) berichtet zudem darüber, dass die Liefermengen von Biontech/Pfizer ab Mitte Januar leicht steigen. »In der kommenden Woche stünden rund 2,2 Millionen Dosen bereit, ab dem 17. Januar werde die Menge auf etwa 2,7 Millionen Dosen wöchentlich erhöht«, heißt es in den Praxisnachrichten. Die hohe Nachfrage nach dem Impfstoff wird damit allerdings nicht gedeckt. Demnach forderten die Ärzte für die KW 3 rund 5,8 Millionen Comirnaty-Dosen an, etwa 3,3 Millionen entfielen allein auf die Arztpraxen. Vom Moderna-Impfstoff hätten die Arztpraxen rund 2 Millionen Dosen bestellt, die Impfzentren circa 1 Million Dosen.
Keine Höchstgrenzen existieren in der KW 3 für den Comirnaty-Impfstoff für Kinder (5 bis 11 Jahre). Jedoch müssen die Ärzte auf der Verordnung kenntlich machen, ob der Impfstoff für eine Zweitimpfung gedacht ist. Diese Bestellungen haben dann bei Großhandel und Apotheken Vorrang. Hintergrund ist, dass damit der »zeitgerechte Abschluss der Impfserie« gewährleistet ist. Laut KBV stehen ab der Woche vom 17. Januar wöchentlich rund 800.000 Dosen des Impfstoffs für Kinder bereit. Für die kommende Woche hätten bereits mehr als 10.000 Ärzte den Kinder-Impfstoff geordert und insgesamt mehr als 600.000 Dosen bestellt. Weitere rund 400.000 Dosen hatten die Impfzentren angefordert. Das BMG gibt an, allen Bestellungen nachkommen zu können.
Für den Impfstoff Nuvaxovid® von Novavax gibt es der KBV zufolge noch keinen konkreten Liefertermin. »Das BMG geht nach wie vor davon aus, dass der Impfstoff im Februar in Deutschland zur Verfügung stehen wird«, heißt es in den Praxisnachrichten.
Seit dem 3. Januar 2022 können Ärzte ebenfalls das oral anzuwendende, antivirale Arzneimittel Lagevrio® (Wirkstoff Molnupiravir) von Merck Sharp & Dohme (MSD) zur Behandlung von Menschen verordnen, die an Covid-19 erkrankt sind. Apotheken dürfen das Mittel beim Großhandel bestellen, sofern eine Verordnung vom Arzt vorliegt, und es dann auch abgeben. Der DAV weist aber darauf hin, dass eine Bestellung auf Vorrat generell nicht zulässig ist. Lagevrio ist aktuell nur begrenzt verfügbar. Aus diesem Grund bittet das BMG die Apotheken darum, das Präparat an den pharmazeutischen Großhandel zurückzusenden, sollte einmal die Abgabe nicht erfolgt sein.
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