Impfbereitschaft seit Impfbeginn leicht gestiegen |
Schmerzen an der Einstichstelle verspüren die meisten Geimpften, doch in der Regel in moderatem Ausmaß und nur für ein bis zwei Tage. Das sollte nicht vom Impfen abhalten. / Foto: Getty Images/SDI Productions
Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wurden 2035 Personen als bevölkerungsrepräsentative Stichprobe zwischen dem 15. und 18. Januar 2020 befragt. 67 Prozent gaben an, dass sie sich impfen lassen wollen. 40 Prozent wollen das so schnell wie möglich tun. Weitere 27 Prozent haben das zwar fest vor, wollen aber noch mögliche Folgen der Impfung abwarten.
Kurz vor dem offiziellen Start der Impfkampagne am 27. Dezember hatten 32 Prozent angegeben, sich so schnell wie möglich impfen lassen zu wollen, weitere 33 Prozent wollten das erst später tun. 19 Prozent lehnten damals eine Corona-Impfung ab, inzwischen sind es 20 Prozent. Der Anteil der Unentschlossenen ist von 16 Prozent auf 13 Prozent gesunken. Die Angst vor Nebenwirkungen hat unterdessen deutlich abgenommen. Vor dem Start der Impfkampagnen gaben noch 57 Prozent an, negative Folgen zu fürchten. Jetzt sind es nur noch 47 Prozent. 45 Prozent haben heute keine Angst mehr – im Vergleich zu 33 Prozent im Dezember.
Auch der ARD-Deutschlandtrend hatte zuletzt am 7. Januar eine steigende Impfbereitschaft verzeichnet. 54 Prozent wollen sich laut dieser Umfrage »auf jeden Fall« impfen lassen (plus 17 Prozent im Vergleich zum November) und 21 Prozent »wahrscheinlich« (minus 13 Prozent). Das wären drei Viertel der Bevölkerung. 11 Prozent wollen sich »wahrscheinlich nicht« und weitere 12 Prozent »auf keinen Fall« impfen lassen (jeweils minus 3 Prozent).
Die Bundesregierung hofft darauf, dass sich möglichst viele Menschen in Deutschland immunisieren lassen. Bis «Ende des Sommers», also bis Ende September, will sie allen, die wollen, eine Impfung ermöglichen. Dies sei erreichbar, wenn die erwarteten Zulassungen und die zugesagten Lieferungen termingerecht erfolgten, steht im Beschluss von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Corona-Pandemie vom Dienstag.
Damit hat die Bundesregierung ihr ursprüngliches Versprechen zum Impfangebot für alle Willigen etwas abgeschwächt. Zum Impfstart hatte sie noch von Mitte des Jahres oder ganz allgemein vom Sommer gesprochen und in der Regel auch nicht den Vorbehalt der termingerechten Lieferungen hinzugefügt. Nach Einschätzung von Experten der Weltgesundheitsorganisation ist weltweit eine Impfquote von 60 bis 70 Prozent nötig, um die Pandemie in den Griff zu bekommen.
Seit 2002 sind Coronaviren auch Nicht-Fachleuten bekannt. Vertreter dieser Virusfamilie lösten damals eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.