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Hypertonie

Im Alter individuell behandeln

Die Senkung des Blutdrucks ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um Schlaganfall, Demenz, Herzinfarkt, Herz- und Niereninsuffizienz vorzubeugen. Ein weiterer Risikofaktor ist das Lebensalter. Wie wird Bluthochdruck altersgerecht behandelt?
Ilsabe Behrens
21.10.2021  11:00 Uhr

Medikamentöse Therapie

Wie schon in der ESC-Leitlinie 2013 werden auch 2018 fünf Haupt-Substanzklassen empfohlen:

  • ACE-Hemmer,
  • Angiotensinrezeptor-Blocker (Sartane),
  • Betablocker,
  • Calciumkanalblocker und
  • Diuretika (Thiazide, Chlorthalidon, Indapamid).

Alle Arzneistoffe aus diesen Substanzklassen senken nachweislich den Blutdruck, reduzieren kardiovaskuläre Ereignisse und senken die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität. Die Arzneistoffe sind weitestgehend längerfristig bewährt, verfügbar und wirksam. Dennoch wird die Hypertonie weltweit als nicht ausreichend kontrolliert bis unkontrolliert bewertet.

Dies liegt an der sogenannten Behandlungsträgheit (das heißt: eine Therapieintensivierung versagt) und der schlechten Adhärenz der Patienten bei komplexer Pharmakotherapie (3, Seite 35). Die Motivation, eine komplexe Medikation täglich und regelmäßig korrekt einzunehmen, ist nachweislich umso geringer, je größer die Anzahl der Tabletten ist.

Daher empfehlen die Autoren der Leitlinie eine einfache und pragmatische Pharmakotherapie (Tabelle 3).

Stufe Arzneistoffkombination Zahl der Tabletten Besonderheiten
Initial: Zweifachkombination ACE-Hemmer oder Sartan
plus Calciumkanalblocker oder Diuretikum
1 Monotherapie bei Niedrigrisiko-Patienten sowie sehr alten oder gebrechlichen Patienten
Stufe 2: Dreifachkombination ACE-Hemmer oder Sartan
plus Calciumkanalblocker
plus Diuretikum
1
Stufe 3: Dreifachkombination plus Spironolacton oder anderer Arzneistoff Stufe 2 plus
Spironolacton (25 bis 50 mg/d)
oder anderes Diuretikum oder Alphablocker oder Betablocker
2 resistente Hypertonie, eventuell Überweisung an spezialisiertes Zentrum
Tabelle 3: Medikamentöse Basisstrategie bei unkomplizierter Hypertonie. Betablocker sind auf jeder Stufe einsetzbar bei den Indikationen Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Post-Myokardinfarkt und Vorhofflimmern sowie bei jüngeren Frauen (in der

Großer Wert wird auf Kombinationsarzneimittel gelegt, die die Adhärenz nachweislich verbessern und inzwischen in sehr vielen Stärken zur Verfügung stehen. Apotheker können bei der Analyse von Medikationsplänen solche Vereinfachungen (»single-pill combination«) vorschlagen.

Initial (Stufe 1) werden zwei Arzneistoffe in einer Kombinationstablette empfohlen. Bei ungenügender Blutdruckkontrolle wird auf eine Dreifachkombination umgestellt und gegebenenfalls auf Stufe 3 eskaliert. Auch bei älteren Patienten folgt man diesem Basisschema, beginnt aber mit einer Monotherapie nach dem Motto »Start low and go slow« und unter besonderer Berücksichtigung der Verträglichkeit.

► Die Blutdrucksenkung wird nicht um jeden Preis durchgesetzt, denn sie birgt bei älteren und multimorbiden Patienten potenziell Nebenwirkungen wie erhöhte Sturzgefahr, Nierenversagen und Risiko für Nierenschäden, Frakturen, Hyper- und Hypokaliämie, Hypotension und Synkopen.

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