Homöopathen sollen Akkreditierung verlieren |
Die Verschreibungszahl von Globuli ist in Großbritannien zwar schon zurückgegangen, aber dem NHS reicht das noch nicht. Der Gesundheitsdienst will noch härter durchgreifen. / Foto: Imago Images/imagebroker
Nachdem bereits die Franzosen in diesem Jahr beschlossen hatten, dass die Krankenkassen Globuli ab 2021 nicht mehr erstatten dürfen, verschärft sich der Druck auf die Homöopathen auch in Großbritannien. Obwohl die britischen Ärzte schon vor zwei Jahren vom NHS die Anweisung erhalten hatten, keine Streukügelchen mehr zu verschreiben, geht der Gesundheitsdienst nun einen Schritt weiter. Wie »The Guardian« berichtet, will der NHS dem Homöopathen-Verband das offizielle Gütesiegel des halbstaatlichen Gesundheitsberufs-Standardgremiums PSA entziehen. Demnach warnte NHS-Direktor Simon Stevens davor, Patienten könnte Geld aus der Tasche gezogen werden. Ein solches Gütesiegel erwecke fälschlicherweise den Eindruck, homöopathische Methoden seien »klinisch und wissenschaftlich etabliert«, zitiert die Zeitung aus einem Brief der NHS-Direktoren vom 22. Oktober an die Behörde. Der Gesundheitsdienst begründet seine Bedenken demnach unter anderem damit, dass bereits viele Fehlinformationen über Impfungen im Umlauf seien, von denen anscheinend einige von Homöopathen verbreitet würden. Stevens betonte auch, Homöopathie sei grundsätzlich kein Ersatz für eine medizinische Behandlung.
Auch hierzulande wird heftig um die Kügelchen gestritten. Homöopathie ist zwar nicht Teil des Leistungskatalogs der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), viele Kassen erstatten ihren Versicherten die Kosten aber dennoch.