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Peptidische Arzneistoffe

Hoch wirksam, aber empfindlich

Peptide sind eine besondere und anspruchsvolle Arzneistoffklasse. Ursprünglich basierten Peptidarzneistoffe auf endogenen Hormonen oder auf Peptiden aus natürlichen Quellen. Neuere Entwicklungen umfassen zyklische Moleküle und Peptidvakzine mit neuen Indikationsgebieten.
AutorKontaktNico Kibria
AutorKontaktChristina Lamers
Datum 12.02.2023  08:00 Uhr

Neue zyklische Peptide

Erste zyklische Peptidtherapeutika, die mit diesen Methoden entwickelt wurden, sind in klinischer Entwicklung oder bereits zugelassen. Pegcetacoplan, ein Disulfid-zyklisiertes Peptid, wurde durch Phagen-Display identifiziert und nachfolgend auf Affinität und Stabilität optimiert. Es fungiert als Protein-Protein-Inhibitor und verhindert die Aktivierung des Komplementproteins C3, das im Blut zirkuliert. Zugelassen ist es seit Mai 2021 zur Therapie der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (Aspaveli®). Durch Konjugation mit einem PEG-Makropolymer wird die Zirkulationshalbwertszeit durch verzögerte renale Filtration erhöht (21).

Auch Zilucoplan ist ein Inhibitor des Komplementsystems auf der Stufe des C5-Proteins und verhindert damit den Angriff des Körpers auf neuromuskuläre Verbindungen. Dieses zyklische Peptid wurde durch mRNA-Display entwickelt und befindet sich in Phase II und III der klinischen Entwicklung zur Therapie von Myasthenia gravis und amyotropher Lateralsklerose (ALS). Auch Zilucoplan ist konjugiert mit PEG-Einheiten und einer Fettsäure, um die Zirkulation zu verlängern (22). Es wird subkutan appliziert.

Derzeit befinden sich knapp 60Peptide, die sich in unterschiedliche Gruppen einteilen lassen, in der späten klinischen Phase (Tabelle 2). Die größte Gruppe besteht aus Peptiden, die mittels klassischer Target-Interaktion einen pharmakologischen Effekt erzeugen. Ein Großteil ist – wie GLP-1-Analoga – den Peptidhormon-Analoga zuzuordnen, doch es zeichnet sich bezüglich der Indikationen ein neuer Trend ab.

Seit 2018 sind Peptid-Radiotherapeutika (Theranostika) zugelassen. Weitere Kandidaten werden zur Diagnostik und Therapie von soliden Tumoren entwickelt. Mit einem ähnlichen Prinzip arbeiten auch Peptid-Drug-Konjugate, die einen zytotoxischen Wirkstoff durch die Affinität der Peptidkomponente zielgerichtet zum Tumor bringen können.

Die dritte Gruppe in klinischer Entwicklung besteht aus Peptidvakzinen, die zur Therapie von Krebserkrankungen entwickelt werden (Kasten).

Substanzname Indikation Klinische Phase
Peptidarzneistoff
Zilucoplan (RA101495) Myasthenia gravis, amyotrophe Lateralsklerose, paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie II/III
QL0911 Chemotherapie-induzierte Thrombozytopenie III
Apraglutid Kurzdarmsyndrom III
Glepaglutid (ZP1848) Kurzdarmsyndrom III
Solnatid akutes Lungenversagen II
Apelin + Relaxin Typ-2-Diabetes mit kardiovaskulärem Risiko II
Radiotherapeutikum
177Lu-DOTA-Tyr3-Octreotat neuroendokrine Tumoren im Pankreas II
68Ga-FAP-2286 solide Tumoren II
therapeutische Vakzine
GLSI-100 bei HER2-positivem Brustkrebs III
IO102-IO103 bei nicht kleinzelligem Bronchialkarzinom, Melanom Phase II/III
Tabelle 2: Beispiele von Peptidtherapeutika in der klinischen Entwicklung
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