Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Peptidische Arzneistoffe

Hoch wirksam, aber empfindlich

Peptide sind eine besondere und anspruchsvolle Arzneistoffklasse. Ursprünglich basierten Peptidarzneistoffe auf endogenen Hormonen oder auf Peptiden aus natürlichen Quellen. Neuere Entwicklungen umfassen zyklische Moleküle und Peptidvakzine mit neuen Indikationsgebieten.
AutorKontaktNico Kibria
AutorKontaktChristina Lamers
Datum 12.02.2023  08:00 Uhr

Peptidasehemmer und Penetrationsverstärker

Anstatt das Peptid chemisch zu verändern, was zu pharmakodynamischen Einbußen führen kann, ist eine direkte Hemmung der Peptidasen durch Inhibitoren möglich (5). Inhibitoren wie Aprotinin (Trypsin-Hemmer), Amastatin und Bestatin (Hemmer der Aminopeptidase) können mit dem Peptidwirkstoff coformuliert werden. Diese Strategie zeigt in vitro gute Ergebnisse, doch die Effektivität in vivo ist limitiert.

Der Zusatz von Penetrationsverstärkern soll die Resorption im Darm erhöhen. Weitere arzneiformbezogene Konzepte werden beispielsweise mit Mikropartikeln oder Nanopartikeln realisiert (5–12). Jedoch gibt es noch keine generell einsetzbare Lösung für die mangelnde Bioverfügbarkeit von Peptiden.

Zugelassene perorale Peptidformulierungen

Der oral verfügbare GLP-1-Agonist Semaglutid hat 2020 die Zulassung erhalten. Hierbei ist das Peptid mit dem Fettsäurederivat SNAC (Sodium-N- (8-[2-hydroxybenzol]amino)caprylat) in einer Tablette formuliert. SNAC sorgt im Magen für einen lokalen pH-Anstieg; dieser schützt vor dem proteolytischen Abbau durch nicht optimale pH-Bedingungen für Pepsin. Gleichzeitig verbessert SNAC die Löslichkeit des Wirkstoffs. Die Aufnahme erfolgt im Magen, wahrscheinlich über die transzelluläre Route. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt 1 Prozent, wobei starke Schwankungen zwischen Patienten und in Abhängigkeit von der Nahrungsaufnahme auftreten. Daher sollte der Patient die Tablette morgens auf leeren Magen 30 Minuten vor einer Mahlzeit einnehmen.

Interessant ist, dass mit der peroralen Dosis von 14 mg/Tag eine Plasmakonzentration erreicht wird wie durch die einmal wöchentliche subkutane Gabe von 0,5 mg Semaglutid (13, 14).

Ein bemerkenswertes Peptid ist Ciclosporin, das als zyklisches Peptid aus dem Schlauchpilz Tolypocladium inflatum isoliert wurde (Abbildung 2). Dieser Wirkstoff wird seit Jahrzehnten als Immunsuppressivum angewendet. Die orale Bioverfügbarkeit von Ciclosporin liegt im Mittel bei 34 Prozent und wird durch N-Methylierung, D-Aminosäuren sowie die zyklische Struktur erreicht.

Auch die Formulierung ist ein essenzieller Faktor. Die anfänglich verwendete Lösung in Oliven- oder Kornöl wurde durch ein Self-Emulsifying-Drug-Delivery-System (SEDD) ersetzt. Da auch diese Emulsion keine gut reproduzierbare Bioverfügbarkeit liefert, wurde sie später durch das Self-Micro-Emulsifying-Drug-Delivery-System (SMEDD) abgelöst. Dieses System ist eine einphasige Lösung mit hohem Emulgatoranteil und verschiedenen Co-Solventien. Im Darm wird das System freigesetzt und bildet im wässrigen Darmlumen eine Mikroemulsion mit hervorragenden Lösungseigenschaften und einer reproduzierbaren Bioverfügbarkeit. Das Produkt wird als Weichgelatinekapsel vertrieben (15, 16).

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa