Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Peptidische Arzneistoffe

Hoch wirksam, aber empfindlich

Peptide sind eine besondere und anspruchsvolle Arzneistoffklasse. Ursprünglich basierten Peptidarzneistoffe auf endogenen Hormonen oder auf Peptiden aus natürlichen Quellen. Neuere Entwicklungen umfassen zyklische Moleküle und Peptidvakzine mit neuen Indikationsgebieten.
AutorKontaktNico Kibria
AutorKontaktChristina Lamers
Datum 12.02.2023  08:00 Uhr

Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA definiert Peptide als Polymere aus 40 oder weniger α-Aminosäuren, unabhängig von der Herstellung per Synthese oder durch rekombinante Expression (1).

Ein bedeutender Meilenstein der Medizingeschichte und für Peptide als Therapeutika war die Isolierung des Peptidhormons Insulin im Jahr 1921 aus der Bauchspeicheldrüse von Hunden durch Frederick Banting und Charles Best. Wenige Monate später verabreichten die beiden Forscher das Insulin erstmals einem an Typ-1-Diabetes erkrankten Jungen. Eine bis dato innerhalb von einem bis zwei Jahren tödlich verlaufende Krankheit wandelte sich durch die Insulintherapie in eine chronische Erkrankung (2).

Die ersten Peptidtherapeutika leiteten sich wie das Insulin von körpereigenen Peptidhormonen, zum Beispiel Oxytocin, ab oder wurden aus Naturstoffen isoliert wie das Ciclosporin.

Die Peptid-Festphasensynthese (SPPS) durch Merrifield 1963 war ein weiterer wichtiger Meilenstein, um die Peptidsynthese zu automatisieren und diesen Molekülen den Weg als Therapeutika zu ebnen (Abbildung 1). Jahrzehnte nach Insulin wurden die ersten synthetisch hergestellten Peptidarzneimittel zugelassen (1980 und 1978: Oxytocin und Desmopressin).

Erst in den 1980er-Jahren wurde durch die Fortschritte in der Biotechnologie der nächste entscheidende Schritt erreicht, der die rekombinante Herstellung von Peptiden ermöglichte. Seitdem werden diese entweder rekombinant oder synthetisch hergestellt. Jedoch brachte erst die Zulassung des HIV-Fusionsinhibitors Enfuvirtid 2003 den entscheidenden Nachweis, dass Peptide synthetisch in großem Maßstab industriell und ökonomisch sinnvoll produzierbar sind.

Seitdem und gerade in den letzten Jahren wächst der Peptidmarkt stark – dies wird sich fortsetzen. Fortschritte in der Identifizierung, Herstellung, Aufreinigung und Optimierung ebnen diesen Arzneistoffen weiter den Weg. Ihr Potenzial, das in einer hohen Bindungsaffinität und Spezifität liegt, wird in neuen Anwendungsgebieten voll ausgeschöpft.

Zurzeit sind 80 Peptide als Arzneimittel zugelassen. Mehr als 150 befinden sich in der klinischen Entwicklung, davon 60 in PhaseII oder III. Weitere 600 Peptide sind in der präklinischen Entwicklung (3).

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa