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Alternativmedizin

Helfen Heilpilze oder TCM-Pflanzenextrakte bei Covid-19?

Auch unter Pflanzenextrakten wird seit Pandemiebeginn nach möglichen Therapeutika zum Einsatz bei Covid-19 gesucht. Ist vielleicht bei der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) oder bei sogenannten Heilpilzen etwas dabei? US-Forscher führen dazu klinische Studien durch.
Theo Dingermann
25.11.2021  18:00 Uhr

Heilpilze als Ausgang für Covid-19-Therapeutika

Die erste Phase-I/II-Studie untersucht das therapeutische Potenzial zweier Pilze, die beide als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich sind. Laut Saxe, der die MACH-19-Studie leitet, ist es biologisch plausibel, dass die beiden Pilze Trametes versicolor (Truthahnschwanz/Schmetterlingstramete) und Fomitopsis officinalis (Lärchenschwamm/Agarikon) immunmodulierende Eigenschaften gegen SARS-CoV-2 haben könnten.

Diese Pilze besitzen Polysaccharide, die wohl mit Rezeptoren auf T-Zellen interagieren können. Auf diese Weise könnten Immunzellen dahingehend moduliert werden, dass sie eine mögliche Wirkung gegen SARS-CoV-2 entfalten könnte, so Saxe. Der Lärchenschwamm zeigt in vitro inhibitorische Aktivitäten gegenüber verschiedenen Viren, zum Beispiel gegen Influenzaviren.

Der Truthahnschwanz wurde ausgiebig als Immunmodulanz im Rahmen von Chemotherapien untersucht. Eine 2012 von Forschern in Hongkong durchgeführte Metaanalyse von 13 klinischen Studien ergab eine 9-prozentige absolute Verringerung der Fünf-Jahres-Sterblichkeit bei Krebspatienten, die zusätzlich zur Chemotherapie mit Truthahnschwanz behandelt wurden.

Die MACH-19-Forscher glauben, dass die Kombination aus Truthahnschwanz und Lärchenschwamm das Potenzial hat, Covid-19 durch Hemmung der Virusreplikation positiv zu beeinflussen. Diese Hypothese soll demnächst in der Phase-II überprüft werden.

TCM-Rezeptur aus Wuhan im Test

In der zweiten Studie wird in Phase-I ein Mischextrakt aus 21 Kräutern aus vier chinesischen Kräuterrezepturen getestet, der zur Behandlung von Covid-19 in Wuhan entwickelt wurde. Für diese modifizierte Qing Fei Pai Du Tang-Rezeptur (mQFPD) scheinen umfangreich Erfahrungen vorzuliegen. »Die von uns verwendete Rezeptur basiert auf Vorschriften, die bis ins dritte Jahrhundert zurückreichen«, sagt Shubov, der Leiter der Studie.

So hatte man in einer großen Beobachtungsstudie in China zeigen können, dass Patienten, die Anfang 2020 mit Covid-19 stationär behandelt wurden und die mQFPD verwendeten, ein geringeres Sterberisiko aufwiesen als Patienten, die diese Rezeptur nicht erhielten.

Diese Studie weist allerdings erhebliche Mängel auf, da sich beispielsweise die Basismedikation in den beiden Behandlungsgruppen unterscheidet. Allerdings war der Effekt erstaunlich, denn die Patienten in der mQFPD-Gruppe wiesen ein um 50 Prozent niedrigeres Sterberisiko auf im Vergleich zu den Patienten, die den Pflanzenextrakt nicht bekamen.

Für jede der MACH-19-Behandlungsstudien planen die Forscher, 66 Patienten zu rekrutieren, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden und die sich mit leichten bis mittelschweren Symptomen in häuslicher Quarantäne befinden. Die Teilnehmer werden randomisieret und erhalten entweder die Pilzkombination, den chinesische Kräuterextrakt oder ein Placebo über zwei Wochen. Neben der Sicherheit werden die Forscher auch die Wirksamkeit im Bezug auf Covid-19-Symptome, deren Schweregrad und Dauer sowie die Zahl der Krankenhausaufenthalte und der Aufnahmen auf der Intensivstation untersuchen.

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