Pharmazeutische Zeitung online
Vitiligo

Harmlos, aber sehr belastend

Vitiligo ist eine weit verbreitete, chronische Hauterkrankung, die vor allem junge Menschen betrifft. Die auffälligen weißen Flecken können für die Betroffenen sehr belastend sein. Nun gibt es erstmals eine S1-Leitlinie zur »Weißfleckenkrankheit« für den deutschsprachigen Raum.
Marion Hofmann-Aßmus
17.10.2021  08:00 Uhr

Weiße Flecken umgehend abklären lassen

Die Hautbereiche mit Vitiligo sind empfindlicher gegenüber Lichtschäden, da die Pigmentzellen nicht mehr aktiv oder bereits abgestorben sind und somit der UV-Schutz durch Melanin fehlt. Welche Tipps das Apothekenpersonal den Patienten zu Sonnenschutz und dem Umgang mit der Erkrankung geben kann, erläutert der Leitlinienkoordinator Professor Dr. Markus Böhm vom Universitätsklinikum Münster im Gespräch mit der PZ.

PZ: Was sollte das Apothekenpersonal Kunden mit weißen Hautflecken raten?

Böhm: Um eine Reaktivierung der Pigmentzellen zu erreichen, ist es sehr wichtig, die Behandlung der Vitiligo möglichst frühzeitig zu beginnen – bevor alle Pigmentzellen abgestorben sind. Daher sollte man den Betroffenen raten, die Flecken umgehend abklären und behandeln zu lassen, nicht nur um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, sondern auch, um mögliche Begleiterkrankungen zu erkennen.

PZ: Worauf ist bei der Wahl von Sonnenschutz-Produkten und Kosmetika zu achten?

Böhm: Generell sollten die Produkte möglichst keine Substanzen enthalten, die prooxidativ wirken, da diese den ohnehin erhöhten oxidativen Stress in der Haut von Vitiligo-Patienten zusätzlich verstärken können. So ist beispielsweise von Selbstbräunern bekannt, dass sie auch prooxidative Wirkungen mit Sonnenlicht haben können. Ein Sonnenschutz für die betroffenen Hautareale ist ratsam. Mit dem vollständigen Lichtschutz sollte man es aber nicht übertreiben, denn häufig stellen wir bei Patienten mit Vitiligo einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel fest.

PZ: Sind Tätowierungen geeignet, einzelne Herde abzudecken?

Böhm: Tätowierungen stellen tatsächlich eine Möglichkeit dar, die Flecken zu verbergen. Das kommt beispielsweise für Patienten infrage, bei denen die Reservoirs an Pigmentzellen vollständig aufgebraucht sind und die daher auf keine Therapie mehr ansprechen. Allerdings können die verwendeten Farbstoffe in manchen Fällen auch Entzündungen der Haut und Infektionen hervorrufen.

Zudem lassen sich an tätowierten Stellen womöglich zukünftige Therapien nicht mehr anwenden. Derzeit besteht beispielsweise auch die Idee, dass man Melanozyten eines Tages mittels Stammzelltransplantation ersetzen könnte.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa