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Vitiligo

Harmlos, aber sehr belastend

Vitiligo ist eine weit verbreitete, chronische Hauterkrankung, die vor allem junge Menschen betrifft. Die auffälligen weißen Flecken können für die Betroffenen sehr belastend sein. Nun gibt es erstmals eine S1-Leitlinie zur »Weißfleckenkrankheit« für den deutschsprachigen Raum.
Marion Hofmann-Aßmus
17.10.2021  08:00 Uhr

Topische Corticosteroide als erste Wahl

Potente topische Corticosteroide (Klasse III) mit verbessertem therapeutischem Index, zum Beispiel Mometasonfuroat, sind die Therapie der Wahl für alle Vitiligo-Formen mit begrenztem Befall (unter 3 Prozent der Körperoberfläche) (1).

Neu aufgetretene Maculae sowie Flecken auf Gesicht und Hals sprechen am besten an; allerdings können gerade im Gesicht verschiedene Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen Hautatrophie sowie in Einzelfällen Teleangiektasien (sichtbar erweiterte Blutgefäße), Hypertrichose (übermäßiges Haarwachstum), Dehnungsstreifen, akneiforme Reaktionen oder periorale Dermatitis. Topische Corticosteroide eignen sich auch für Kinder; hier muss jedoch auf die systemische Resorption geachtet werden. Dies gilt ebenfalls bei großflächiger Applikation oder Anwendung in Hautfalten (intertriginöse Bereiche).

Mit topischen Corticosteroiden der Klasse III und IV (Clobetasonpropionat) erreichten in einer Metaanalyse rund 55 Prozent der Patienten eine 75-prozentige Repigmentierung (11). Die Leitlinie empfiehlt zum Beispiel Mometasonfuroat über drei Monate (einmal täglich) oder sechs Monate (einmal täglich für jeweils 15 Tage, gefolgt von einer 14-tägigen Pause) (1).

Die Calcineurin-Inhibitoren Tacrolimus und Pimecrolimus bieten eine Off-label-Alternative (zweimal täglich für sechs bis zwölf Monate), die vergleichbar gut wirkt wie topische Corticoide und keine Atrophie verursacht (1). Dies ist vor allem bei Anwendung im Gesicht oder bei Kindern wichtig. Bei erfolgreicher Repigmentierung (auch nach Phototherapie und gezielter Lichttherapie) reduziert eine proaktive Therapie zweimal pro Woche das Rezidivrisiko, schreiben die Leitlinienautoren.

Eine systemische Minipulstherapie mit Corticosteroiden (zum Beispiel Dexamethason 2,5 mg peroral täglich an zwei aufeinander folgenden Tagen pro Woche) kann eine akute, rasch fortschreitende Vitiligo stabilisieren. Die Therapiedauer liegt bei drei bis sechs Monaten, wobei systemische Corticoid-Nebenwirkungen zu erwarten sind. Als alleinige Therapie zur Repigmentierung wird diese Form daher nicht empfohlen.

Systemisch angewandte Immunsuppressiva (Cyclophosphamid, Ciclosporin, TNFα-Inhibitoren) zeigten nur bei einzelnen Patienten Wirksamkeit. Cave: Eine Therapie mit TNFα-Inhibitoren (Infliximab, Adalimumab, Etanercept) verdoppelt das Risiko, an Vitiligo zu erkranken (12). Nicht erhöht scheint dagegen das Risiko für Lymphome, hellen oder schwarzen Hautkrebs aufgrund der Anwendung eines topischen Calcineurin-Inhibitors und/oder einer Phototherapie (13).

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