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Covid-19-Impfkampagne

Hälfte der Bevölkerung ist einmal geimpft

Bei den Corona-Erstimpfungen hat Deutschland endlich die 50-Prozent-Marke geknackt. Damit ist jeder Zweite einmal geimpft.
dpa
18.06.2021  10:45 Uhr

Bei den Corona-Impfungen hat nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) inzwischen jeder zweite Bundesbürger mindestens eine Spritze bekommen. Stand heute erhielten 41,5 Millionen Menschen oder 50,1 Prozent der Gesamtbevölkerung eine erste Dosis, wie der CDU-Politiker am Freitag in Berlin mitteilte. Vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 29,6 Prozent der Bevölkerung.

Das bedeutet auch: Viele Millionen Menschen sind noch ungeschützt oder erst teilgeschützt. Anders ist das nur beim Janssen-Impfstoff, der bereits nach einer Dosis vollen Schutz bietet, allerdings erst nach 28 Tagen. Um weitgehend auf Maßnahmen verzichten zu können, bräuchten mehr als 80 Prozent der Bevölkerung einen Immunschutz – entweder durch vollständige Impfung oder durchgemachte Infektion plus Impfung. Sollte man künftig einer noch ansteckenderen Virusvariante die Stirn bieten müssen, wäre wohl ein noch höherer Anteil nötig.

Wie viel bewirken die bisherigen Erstimpfungen?

Ihr Anteil am Rückgang der Fallzahlen seit dem Höhepunkt der dritten Welle ist nicht leicht zu beziffern. Experten verweisen auf ein Zusammenspiel vieler Faktoren, darunter Impfungen, aber auch Corona-Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen, Saisoneffekte und das Testverhalten. Da anfangs vor allem Menschen mit hohem Risiko für schwere Krankheitsverläufe geimpft wurden, beschrieben Wissenschaftler die Rolle dieser Impfungen zum Bremsen der Pandemie als untergeordnet. Denn ältere Menschen haben meist weniger Kontakte als mobile Junge.

«Die zunehmenden Impfungen helfen dabei, die Infektionszahlen zu senken. Aber dass sie zuletzt nicht allein den Unterschied machten, sieht man daran, dass die Inzidenzen auch in weitgehend ungeimpften Altersgruppen gesunken sind», sagte der Immunologe Professor Dr. Carsten Watzl der Deutschen Presse-Agentur.

Gesundheitsdaten aus Israel weisen allerdings darauf hin, dass eine hohe Impfquote im Land offenbar das Risiko für ungeimpfte Jugendliche vermindern kann, sich mit Corona anzustecken. Mit zunehmender Zahl geimpfter Erwachsener wurden demnach immer weniger unter 16-Jährige positiv auf Corona getestet, berichten israelische Forscher im Fachjournal «Nature Medicine». Allerdings seien weitere Analysen zu diesem Effekt nötig.

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