GMK beschließt Impfangebot für Kinder & Auffrischimpfungen |
Klaus Holetschek, GMK-Vorsitzender und bayerischer Gesundheitsminister (CSU), sagte zu den Beschlüssen am Montag: »Wir gehen vorbereitet in den Herbst.« / Foto: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
Als Corona-Schutz zum Schulstart nach den Sommerferien sollen zusätzliche Impfgelegenheiten für Kinder und Jugendliche kommen. Die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern beschlossen am Montag, dass nunmehr alle Länder Impfungen für 12- bis 17-Jährige auch in Impfzentren oder auf andere niedrigschwellige Weise anbieten wollen. Dabei sei entsprechende ärztliche Aufklärung erforderlich.
Zudem sollten Kinder und Jugendliche auch durch Kinder- und Hausärzte sowie im Rahmen von Impfungen für Angehörige von Beschäftigten in Firmen geimpft werden können. Für Jugendliche und junge Erwachsene in Universitäten und Berufsschulen sind ebenfalls Impf-Angebote geplant.
Bundesminister Jens Spahn (CDU) sagte: «Jeder, der will, kann im Sommer geimpft werden. Wir haben genügend Impfstoff für alle Altersgruppen.» Auch 12- bis 17-Jährige, die sich nach ärztlicher Aufklärung für eine Impfung entscheiden, könnten sich und andere schützen. »Ein solches Angebot zur individuellen Entscheidung steht im Übrigen im Einklang mit den Empfehlungen der STIKO«, so Spahn. Der Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte: «Wir gehen vorbereitet in den Herbst.»
Zudem einigten sich die Gesundheitsminister und –ministerinnen der Länder auf erste Auffrischimpfungen. Ab September 2021 sollen »im Sinne einer gesundheitlichen Vorsorge in Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und weiteren Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen eine Auffrischimpfung« angeboten werden. Diese soll in der Regel mindestens sechs Monate nach Abschluss der ersten Impfserie angeboten werden. Bisherige Studiendaten würden zeigen, dass insbesondere Patienten mit einer Immunschwäche, Pflegebedürftige und Höchstbetagte von einer Auffrischimpfung profitieren würden. Die Impfung soll entweder durch die niedergelassenen Ärzte oder durch mobile Impfteams durchgeführt werden. Für die dritte Dosis sei einer der beiden mRNA-Impfstoffe vorgesehen, so der GMK-Beschluss, der der PZ vorliegt.
Zudem soll ab September auch allen anderen vollständig geimpften Personen, die einen ersten Impfschutz entweder mit Astra-Zeneca oder mit dem Impfstoff von Janssen (Johnson & Johnson) erhalten haben, ein weiteres, drittes Impfangebot mit einem mRNA-Impfstoff gemacht werden. Auch diese Impfung soll entweder durch die niedergelassenen Ärzte, Betriebsärzte oder auch in Impfzentren durchgeführt werden. Zudem verspricht der Beschluss, dass das Bundesgesundheitsministerium den Ländern Hinweise zur rechtlichen Einordnung von Auffrischimpfungen übermitteln werde. Zu dieser Entscheidung sagte Spahn: »Mit der Möglichkeit einer Auffrischimpfung im September wollen wir die besonders gefährdeten Gruppen im Herbst und Winter bestmöglich schützen. Denn für sie ist das Risiko eines nachlassenden Impfschutzes am größten.«
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.