Generäle düpieren eigene Berater bei Reform der Armeeapotheke |
Wohin gehört die Armeeapotheke? In der Schweiz wird darüber gestritten, dass die Organisation unlängst der Logistikbasis zugeschlagen wurde. Dem Stab steht Divisionär Thomas Kaiser vor. / Foto: picture alliance/KEYSTONE
Die Coronakrise überfordert viele – Menschen wie auch Institutionen. Derzeit wird in der Schweiz diskutiert, ob die dortige Armeeapotheke zu Beginn der Coronakrise mit der Beschaffung von Schutzmaterial überfordert war und wie dies in Zukunft vermieden werden soll. Viel Kritik gibt es in diesem Zusammenhang an einer internen Umschichtung der Zuständigkeiten. Bis Mai vergangenen Jahres war die Apotheke der Sanitätsabteilung und den dazugehörenden Fachleuten unterstellt. Dann schlug die Armeespitze die Apotheke in einer Art Nacht- und Nebelaktion dem Logistikstab zu, wie in Schweizer Medien berichtet wird. Die »Leistungsfähigkeit der Apotheke« solle damit »weiter gesteigert werden«, hieß es dazu in einer Pressemitteilung der Schweizer Streitkräfte. Zudem seien »die Erkenntnisse aus der aktuellen Corona-Krise« in den Entscheid eingeflossen. Was war passiert?
Entzündet hatte sich das Ganze laut mehreren Medienberichten zu Beginn der Pandemie im vorigen März, als die Armeeapotheke vom Schweizer Bundesrat den Auftrag erhielt, riesige Mengen an Corona-Schutzmasken für die Bevölkerung zu beschaffen, 550 Millionen Stück sollen es gewesen sein. Damit war die Organisation, die als Verwaltungseinheit des Bundes für die Beschaffung von Schutzmaterial zuständig ist, augenscheinlich überfordert; es wurden demnach unter Zeitdruck zu viele Schutzmasken gekauft, obendrein zu überhöhten Preisen und angeblich war auch schlechte Ware darunter.
Dabei war der Auftrag der Schweizer Regierung, per Schutzmasken-Beschaffung beim Kampf gegen Corona mitzuhelfen, für die Armee-Einrichtung wohl wie aus heiterem Himmel gekommen. Zwar obliegt es ihr auch in Nicht-Pandemie-Zeiten, Sanitäts- und Schutzmaterial zu beschaffen – aber nicht in solch großem Ausmaß. Zudem war die Apotheke bis dato überhaupt nicht im Pandemieplan der Regierung aufgetaucht, heißt es.
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