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Schweizer Streitkräfte

Generäle düpieren eigene Berater bei Reform der Armeeapotheke

In der Schweiz ist ein Streit darüber entbrannt, unter wessen Leitung die dortige Armeeapotheke künftig agieren soll. Mitten in der ersten Coronawelle hatten die Generäle im vergangenen Mai die bis dato der Sanität unterstellte Bundesorganisation dem Logistikstab zugeschlagen, ohne ihre eigenen medizinischen Fachleute an dem Prozess zu beteiligen. Diese fühlen sich übergangen. Kritik kommt aber auch von anderer Seite.
Cornelia Dölger
19.04.2021  09:05 Uhr

Medizinerkommission als wichtige Stimme aus der Praxis

Düpiert von dem Vorgang fühlen sich zudem weitere Beteiligte, wie etwa die Aargauer Zeitung berichtet. Demnach gibt es einen honorigen Medizinerkreis, der vom Schweizer Bundesrat eingesetzt wurde und der üblicherweise für weitergehende medizinisch-politische Einschätzungen zurate gezogen wird. Diese außerparlamentarische Eidgenössische Kommission für Militär- und Katastrophenmedizin (EKMK), bestehend aus zwölf schweizweit anerkannten Medizinerinnen und Medizinern verschiedener Fachrichtungen sowie Psychologen und Pflegefachleuten, wurde laut dem Zeitungsbericht nicht in die Entscheidung der Generäle einbezogen.

Dabei gelten gerade diese Experten als wichtige Stimme aus der Praxis, die sich täglich mit der Bekämpfung der Pandemie beschäftigen. Befragt wurden sie aber bei dieser Entscheidung nicht, was EKMK-Präsident Jörg Leuppi, Lungenfacharzt aus Basel, scharf kritisiert. »Nein, man hat uns offiziell nicht nach unserer Meinung gefragt. Man war offenbar nicht daran interessiert«, sagte Leuppi laut Aargauer Zeitung. Für ihn sei nicht nachvollziehbar, dass »die Armeeapotheke ein reines Logistikunternehmen ist«, so Leuppi.

Wie etwa in einem Krankenhaus arbeiteten auch in einer Apotheke die Gesundheitsfachleute zusammen, sagte Leuppi weiter. Der fachliche Austausch im Alltag sei wichtig, »um die bestmöglichen Resultate zu erzielen und Fehler und Fehlentwicklungen zu verhindern«. Dass die Apotheke von der Sanität abgekoppelt werde, führe dazu, dass dieser Austausch schwierig werde oder ganz ausfalle. Wichtig sei, dass die Armeeapotheke im Ernstfall in der Lage sei, Arzneimittel selbst herzustellen, etwa Antibiotika. »Ein reiner Logistikbetrieb ist dazu nicht in der Lage«, sagte Leuppi. »Es braucht die ganze Truppe.«

Kritik auch aus der Politik

Dem stimmt unter anderem die Schweizer Nationalrätin Franziska Roth zu. In einem schriftlichen Vorstoß  an den Bundesrat forderte die Sozialdemokratin Mitte März, die Neuunterstellung der Armeeapotheke von unabhängiger Seite prüfen zu lassen. »Die Armeeapotheke muss die Bedürfnisse der Bevölkerung, des koordinierten Sanitätsdienstes und der Armee im pharmazeutischen Bereich im Krisenfall abdecken können«, heißt es in ihrer Eingabe. Umso wichtiger sei, dass die Organisation der Armeeapotheke »höchsten Ansprüchen im Sicherheits- und Qualitätsbereich genügt«. Bislang hat sich der Bundesrat laut Parlamentswebsite mit dem Thema noch nicht beschäftigt.

 

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