Gefahren im Badeurlaub |
Bei Verletzungen durch den Tritt in eine Muschel oder eine Scherbe ist die Urlaubslaune schnell verflogen. Empfohlen wird daher, an Stränden mit kleinen Steinen oder beim Schwimmen Badelatschen oder Schwimmschuhe zu tragen, um Schnittwunden vorzubeugen, die mit erheblichen Schmerzen verbunden sein können. Bei einer Schnittverletzung sollte die Wunde mit klarem Wasser und Wunddesinfektionsmittel gespült und dann verbunden werden.
Ein Arzt sollte tiefere und größere Wunden kontrollieren und versorgen. Dies ist unumgänglich, um schweren Infektionen durch eingedrungene Keime vorzubeugen.
Steigen die Temperaturen in Süß- und Salzwasser über 20° C an, besteht die Gefahr der starken Vermehrung von Vibrionen im Wasser. Achtung: Das sind keine Cholera-Erreger. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) kommen sogenannte Nicht-Cholera-Vibrionen als Bestandteil der normalen Bakterienflora in der Nord- und Ostsee und vereinzelt auch in leicht salzhaltigen Binnengewässern vor, da sie halophil, also salzbedürftig, sind. Sie sind keine Anzeichen für eine fäkale Verunreinigung des Wassers. Die gramnegativen Bakterien gelangen über Hautverletzungen und offene Wunden in den Körper und können zu schweren Wundinfektionen, Schwellung und Blasenbildung der Haut führen. Bei Verschlucken kommt es auch zu Erbrechen und Durchfall, oft verbunden mit Fieber und Schüttelfrost. Besonders gefährdet sind immungeschwächte Menschen, da schwere Krankheitsverläufe mit Blutvergiftung und Organbefall drohen.
Treten nach (Salz-)Wasserkontakt entsprechende Symptome auf, ist möglichst schnell ein Arzt aufzusuchen. In der Regel werden Vibrionen-Infektionen antibiotisch behandelt, zum Beispiel mit Doxycyclin plus Ceftriaxon. Patienten mit einer Gastroenteritis durch Nicht-Cholera-Vibrionen, die aufgrund von Vorerkrankungen wie Diabetes oder Leberschädigung ein erhöhtes Sepsisrisiko haben, sollten laut RKI frühzeitig antibiotisch behandelt werden.
Normalerweise gehört der Mensch nicht zum klassischen Wirt von Zerkarien. Die Larven der Saugwürmer befallen vorrangig Wasservögel, die sich in (Binnen-)Gewässern aufhalten. Diese wandern in den Darm der Tiere ein und wachsen dort heran. Bei Menschen bohren sie sich in die Haut und sterben dort innerhalb weniger Tage ab. Starker Juckreiz und Schwellungen der betroffenen Hautregionen sind die Folge. Oft wird dies als »Badedermatitis« beschrieben.
In der Regel ist ein Befall mit den kleinen Parasiten harmlos. Werden die Hautstellen aufgekratzt, können Entzündungen und bakterielle Sekundärinfektionen entstehen.
Linderung verschaffen juckreizstillende Arzneistoffe wie Antihistaminika, die topisch oder oral angewendet werden. Hydrocortison-haltige topische Zubereitungen bis maximal 0,5 Prozent können je nach Alter des Betroffenen zur Besserung der Symptome erwogen werden. Die Dauer der Anwendung sollte 14 Tage nicht überschreiten; bei ausbleibendem Erfolg ist ein Arzt zu kontaktieren. Orale Corticoide können nach ärztlicher Verordnung zum Einsatz kommen.
Präventiv sollte man flache Wasserbereiche in Ufernähe von Seen und Flüssen meiden, Badekleidung nach dem Schwimmen schnell ausziehen und die Haut abwaschen oder trocken rubbeln. Badestellen mit vielen Wasservögeln am besten meiden.