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Arzneimittel

Gefälscht oder nur schlechte Qualität?

Die Weltgesundheitsorganisation kennt Arzneimittel schlechter Qualität, die den Spezifikationen der Arzneibücher nicht entsprechen, und gefälschte Arzneimittel, die vorsätzlich und in betrügerischer Absicht verändert wurden. Wie häufig kommt das vor und in welchen Ländern? Welche Gegenmaßnahmen sind sinnvoll?
AutorKontaktUlrike Holzgrabe
Datum 12.11.2023  08:00 Uhr

Arzneimittelfälschungen sind so alt wie die Menschheit. Ganz aktuell bewegen dreiste Ozempic®-Fälschungen und Fluoxetin-Lieferengpässe die Apotheken. Im erstgenannten Fall drohen den Anwendern schwere Nebenwirkungen, im zweiten Fall können depressive Patienten möglicherweise nicht zeitnah medikamentös versorgt werden. Doch dazu später mehr.

Mit Einführung einer Malariatherapie wurde im 16. Jahrhundert von Fälschungen in Bezug auf Chinarinde (Cinchona officinalis) und im 18. Jahrhundert von gefälschtem Chinin berichtet (1). 1937 ereignete sich die Sulfanilamid-Katastrophe: Mehr als 100 Menschen, insbesondere Kinder, starben nach der Einnahme eines »Elixir Sulfanilamid« (Kasten). In den 1930er-Jahren gab es noch keine ausreichenden und verbindlichen Toxizitätsprüfungen vor der Markteinführung von Arzneimitteln. Das Ereignis führte 1938 in den Vereinigten Staaten von Amerika zum Federal Food, Drug and Cosmetic Act, der erstmals Toxizitätsprüfungen vor Einführung eines Arzneimittels vorsah. Die Ursache für die Toxizität des Elixirs wurde erst später von der American Medical Association gefunden.

Obwohl nun schon lange bekannt ist, dass das Frostschutz- und Lösungsmittel Diethylenglykol toxisch ist, wird es immer wieder in betrügerischer Weise Lebens- und Arzneimitteln zugemischt. In den 1980er-Jahren wurde Wein in Österreich damit versüßt und 2007 wurde es in Zahnpasta in Großbritannien gefunden. In den letzten Jahren wurde es manchmal Paracetamol-Säften zugesetzt, da auch das Analgetikum schlecht löslich ist und bitter schmeckt. Zudem findet sich Diethylenglykol auch als Verunreinigung von Glycerin oder Propylenglykol, was ebenfalls zu Nebenwirkungen, gegebenenfalls auch zum Tod der Patienten führt. Aufgrund der immer wiederkehrenden Probleme fordert die FDA nun in einer Richtlinie, dass Glycerin, Propylenglykol und andere Hilfsstoffe auf Diethylenglykol getestet werden müssen und der Gehalt von 0,1 Prozent nicht überschritten werden darf (2).

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