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Typ-1-Diabetes

Gamechanger Pubertät

Typ-1-Diabetes tritt häufig im jungen Alter auf. Die Diagnose ist lebensverändernd. Bei Kindern spielt das biologische Geschlecht für das Krankheitsmanagement eine untergeordnete Rolle, was sich mit der Pubertät ändert. Für junge Frauen bringt die Autoimmunerkrankung ab der Menarche besondere Herausforderungen mit sich.
Helga Auer-Kletzmayr
26.05.2024  08:00 Uhr

Selbstmanagementab der Pubertät

Während der Pubertät steigt der Insulintagesbedarf deutlich an, bei Jungen stärker als bei Mädchen (Tabelle). Die Ursache sind Wachstums- und Entwicklungsprozesse. Während dieser Umbruchphase werden insulinantagonistische Hormone wie Cortisol, Schilddrüsenhormone, das Wachstumshormon Somatotropin und die Sexualhormone in variablen Mengen ausgeschüttet und führen zu Schwankungen der Insulinwirkung durch eine fluktuierende Insulinresistenz.

Daher ist es während der Pubertät schwer, eine zufriedenstellende Stoffwechseleinstellung zu erzielen. Die HbA1c-Werte von Jugendlichen liegen oft zwischen 8,4 und 9,3 Prozent, wobei Werte zwischen 6,5 und 7 Prozent optimal wären. Diese schlechte Stoffwechseleinstellung bleibt oft bis um das 30. Lebensjahr bestehen.

Aufgrund der Wechselwirkungen mit den körpereigenen Hormonen müssen die Insulindosierungen sehr häufig verändert werden. Auch unvorhersehbare, schwer berechenbare Essgewohnheiten von Jugendlichen, spontane körperliche Aktivitäten und eine mangelnde Adhärenz können zu HbA1c-Werten außerhalb des gewünschten Zielbereichs beitragen. Schwere Ketoazidosen kommen in der Pubertät und im jungen Erwachsenenalter häufiger vor als Hypoglykämien.

Insulinbedarf nach Lebensphase Einheiten pro kg Körpergewicht
Initialphase nach diabetischer Ketoazidose 1,5–2,5
Initialphase ohne diabetische Ketoazidose 1,0–1,5
Remissionsphase <0,5
Postremissionsphase Kinder vor Pubertät 0,8–1,0
Pubertät Mädchen 1,0–1,3
Pubertät Jungen 1,1–1,4
Erwachsene 0,6–0,7
Insulinbedarf in verschiedenen Lebensphasen

Experten empfehlen, dass Jugendliche mit Typ-1-Diabetes zu Pubertätsbeginn, etwa im Alter von 12 bis 13 Jahren, noch einmal von einem erfahrenen Team aus Ärzten, Diabetesberatern und Psychologen geschult werden. Sie sollen Eigenverantwortung für ihre Stoffwechselsteuerung übernehmen. Es soll ihnen vermittelt werden, dass die Blutglucose- beziehungsweise HbA1c-Werte nicht immer perfekt sein müssen. Auch Fragen zu Folgeerkrankungen sollen offen diskutiert werden. Besonders eignen sich Gruppencoachings oder Feriencamps, um in ungezwungener Atmosphäre zu erleben, wie Gleichaltrige mit Typ-1-Diabetes umgehen.

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