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Typ-1-Diabetes

Gamechanger Pubertät

Typ-1-Diabetes tritt häufig im jungen Alter auf. Die Diagnose ist lebensverändernd. Bei Kindern spielt das biologische Geschlecht für das Krankheitsmanagement eine untergeordnete Rolle, was sich mit der Pubertät ändert. Für junge Frauen bringt die Autoimmunerkrankung ab der Menarche besondere Herausforderungen mit sich.
Helga Auer-Kletzmayr
26.05.2024  08:00 Uhr

Welche Verhütungsmethode?

Junge Frauen mit Typ-1-Diabetes sollen eine ungeplante Schwangerschaft unbedingt vermeiden und daher gemeinsam mit dem behandelnden Gynäkologen eine möglichst sichere Verhütungsmethode auswählen. Dabei gilt es, das Alter, kardiovaskuläre Risikofaktoren, die gynäkologische Situation, vorangegangene Schwangerschaften, die Stillzeit, diabetische Folgeerkrankungen und die Adhärenz zu berücksichtigen.

Hormonale Kombinationspräparate mit Ethinylestradiol und einem Gestagen wie »die Antibabypille«, Verhütungspflaster oder Vaginalringe können einen Einfluss auf die Insulinsensitivität haben. In der Zeit der Pilleneinnahme (drei Wochen) wird mehr Insulin benötigt, um den Blutglucosewert im Zielbereich zu halten. Während der Pillenpause (eine Woche) müssen Insulindosierungen reduziert werden, da es sonst zu Hypoglykämien kommen kann. Für junge Frauen mit Typ-1-Diabetes sollen Pillen mit einer möglichst niedrigen Hormondosis verordnet werden. Aufgrund des niedrigen Pearl-Indexes sind die kombinierten hormonalen Kontrazeptiva Mittel der ersten Wahl.

Bei rein gestagenhaltigen Verhütungsmethoden wie dem Hormonstäbchen oder der Minipille ist kein relevanter Einfluss auf die Insulinsensitivität zu erwarten. Die Minipille wird für die Stillzeit ausdrücklich empfohlen. Auch Frauen mit Typ-1-Diabetes können im Notfall die »Pille danach« mit Levonorgestrel oder Ulipristalacetat anwenden.

Kinderwunsch

Bei Frauen mit Typ-1-Diabetes ist eine Schwangerschaft mit Risiken für Mutter und Kind verbunden. Diese lassen sich aber durch gute Planung und Beratung stark reduzieren. Ein unzureichend behandelter Diabetes mellitus bei Konzeption – das betrifft sowohl die Stoffwechseleinstellung als auch Begleiterkrankungen – birgt ein erhöhtes Risiko für kongenitale Fehlbildungen, intrauterinen Fruchttod und Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie oder Progression von diabetischen Komplikationen wie Retinopathie oder Nephropathie. Bereits drei Monate vor der Schwangerschaft soll ein möglichst normoglykämischer HbA1c-Wert von unter7 Prozent (besser <6,5 Prozent) angestrebt werden.

Durch eine strenge Stoffwechseleinstellung bereits vor der Empfängnis können Organschäden beim Embryo verhindert werden. Die Organogenese ist mit der zwölften Schwangerschaftswoche abgeschlossen. Hyperglykämien der Mutter verursachen in dieser Phase Spontanaborte und diabetische Embryopathien, zum Beispiel Schäden am Herz, Neuralrohrdefekte oder Fehlbildungen am Urogenitaltrakt. Das Fehlbildungsrisiko steigt linear mit dem Ausmaß der perikonzeptionellen Hyperglykämien, gemessen am HbA1c-Wert.

Während der Schwangerschaft ist die bestmögliche Blutglucoseeinstellung unter Vermeidung von schweren Hypoglykämien anzustreben. Insulinanaloga sind mittlerweile die Insuline der Wahl für die Schwangerschaft. Als kurzwirksame Analoga sind Insulin lispro, Insulin aspart und die ultraschnellen Analoga Faster Insulin aspart und ultraschnelles Insulin lispro zugelassen. Als langwirksame Analoga können Insulin glargin U100 und U300, Insulin detemir und Insulin degludec verwendet werden.

Von den CGM-Sensoren werden Dexcom G6 und G7 sowie FreeStyle Libre 2 und 3 in der Schwangerschaft eingesetzt. Ein einziges sensorgesteuertes Pumpensystem ist derzeit in der Europäischen Union für den Einsatz in der Schwangerschaft zugelassen: mylife CamAPS FX App mit der YpsoPump und dem Dexcom G6 Sensor. Der Nutzen dieser Technik in der Schwangerschaft ist durch Studien eindeutig belegt.

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