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Typ-1-Diabetes

Gamechanger Pubertät

Typ-1-Diabetes tritt häufig im jungen Alter auf. Die Diagnose ist lebensverändernd. Bei Kindern spielt das biologische Geschlecht für das Krankheitsmanagement eine untergeordnete Rolle, was sich mit der Pubertät ändert. Für junge Frauen bringt die Autoimmunerkrankung ab der Menarche besondere Herausforderungen mit sich.
Helga Auer-Kletzmayr
26.05.2024  08:00 Uhr

Soziale Herausforderungen

Während der Pubertät kommt es nicht nur hinsichtlich des Krankheitsmanagements zu einer Ablösung von den Eltern. Manchmal entsteht dadurch aber ein zusätzliches Konfliktpotenzial in der Familie. Die Erkrankung bringt aber auch andere soziale Herausforderungen mit sich.

So ist es für Jugendliche oft unangenehm, vor Gleichaltrigen ihren Blutzuckerspiegel zu messen und Insulin zu spritzen. Manchmal lehnen sie auch das Tragen eines CGM-Sensors oder einer Insulinpumpe ab. Es gibt keine Pause von der Erkrankung: Der Diabetes muss auch auf Schulreisen oder bei Sportveranstaltungen immer berücksichtigt werden.

Personen mit Typ-1-Diabetes empfinden ihre Erkrankung nicht selten als Stigma. Vor allem weil Typ-1- und Typ-2-Diabetes in der öffentlichen Wahrnehmung teilweise verwechselt werden und Laien die Stoffwechselstörung durch ungesunde Ernährung oder Bewegungsarmut für selbst verursacht halten können. Um Fehlinformationen wie diese zu beseitigen, wäre eine umfassende Aufklärung über die Entstehung der Autoimmunerkrankung im Umfeld der Betroffenen notwendig.

Trigger für Essstörungen?

Durch das Leben mit Typ-1-Diabetes sind Betroffene täglich gezwungen, sich intensiv mit den Kohlenhydratmengen ihrer Mahlzeiten auseinanderzusetzen. Das kann besonders in der psychisch vulnerablen Pubertätsphase, aber auch im jungen Erwachsenenalter Essstörungen wie Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) oder Binge Eating begünstigen. Eine Sonderform ist das sogenannte Insulin-Purging (Kasten). Essstörungen kommen im Kollektiv der Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes häufiger vor als bei Stoffwechselgesunden. Laut einer Publikation aus dem Jahr 2020 (DOI: 10.1007/s11892-020-01320-0) liegt die Prävalenz von Essstörungen bei adoleszenten Frauen mit Typ-1-Diabetes bei etwa 10 Prozent und bei stoffwechselgesunden Frauen bei etwa 4 Prozent.

Manifestiert sich die Autoimmunerkrankung erstmals zwischen 7 und 18 Jahren, kommt es häufiger zu schweren Essstörungen, als wenn Personen bei der Diagnose jünger oder älter sind. Frauen mit Typ-1-Diabetes haben ein höheres Risiko als Männer, eine Essstörung oder gestörtes Essverhalten zu entwickeln.

Neben der psychischen Belastung und anderen gesundheitlichen Gefahren führen Essstörungen auch zu Turbulenzen im Glucosestoffwechsel. Die Patienten müssen unbedingt ärztlich und psychotherapeutisch betreut werden. Daher ist es wichtig, bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes auf Warnsymptome zu achten. Dazu gehören ein schwankendes Körpergewicht, sehr hohe Blutzuckerwerte, seltene Glucosemessungen oder häufiges Zurückziehen nach den Mahlzeiten.

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