Pharmazeutische Zeitung online
Interview mit Katharina Jünger

»Für die Apotheker wird sich bald eine Weiche stellen«

Nach dem Verkauf ihres Unternehmens an die Schweizer Zur-Rose-Gruppe hat es die Gründerin der Online-Praxis Teleclinic, Katharina Jünger, derzeit schwer. Innerhalb eines Tages hat sie mehr als 6000 kooperierende Apotheken verloren, derzeit steht der Vorwurf der Zuweisung gegen die Teleclinic im Raum. Im Interview mit der PZ erklärt Jünger, warum sie an Zur Rose verkauft hat und warum sie dennoch hofft, dass sich Apotheken ihrem Bündnis anschließen.
Benjamin Rohrer
28.08.2020  09:00 Uhr

Pharmazeutische Zeitung: Liebe Frau Jünger, Sie haben Ihr Unternehmen im Juli für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag an die Zur-Rose-Gruppe verkauft. Wie heftig war die Kritik aus dem Apothekenmarkt?

Katharina Jünger: Schon sehr heftig. Es war auch eine sehr emotionale Entscheidung für mich, aber ich musste sie treffen – auch weil ich eine Verantwortung für meine Mitarbeiter habe.

 PZ: Wie meinen Sie das?

Jünger: Obwohl wir in den vergangenen 18 Monaten immer weiter gewachsen sind, kamen wir an den Punkt, an dem wir uns nach einem starken Partner umschauen mussten, der unsere Vision bezüglich einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung in Deutschland teilt und vorantreibt. Wir haben mit Zur Rose/Doc Morris schon häufiger Gespräche geführt, in der Vergangenheit aber immer abgebrochen – gerade weil die bisherige Strategie nicht im Einklang mit unserer eigenen war. Als wir aber bei Zur Rose die strategische Absicht erkannt haben, unsere Ziele und Wachstumspotenziale zu unterstützen und voranzutreiben, haben wir uns für diesen Schritt entschieden.

PZ: In einem Interview mit der DAZ haben Sie noch im März dieses Jahres gesagt, dass Sie die Apotheken brauchen, weil 70 Prozent Ihrer Verordnungen an Vor-Ort-Apotheken gehen. Eine Zusammenarbeit mit Doc Morris komme daher nicht in Frage. Inwiefern hat sich die Strategie des Konzerns geändert, dass Sie Ihre Meinung so drastisch geändert haben?

Jünger: Erst einmal möchte ich festhalten, dass zu dem Zeitpunkt, als ich das sagte, keinerlei Verhandlungen mit Zur Rose bestanden. Auch Doc Morris hat erkannt, dass es im Zuge der Digitalisierung des Gesundheitsmarkts keinen Sinn macht, wenn man sich strategisch gegen die Apotheken positioniert. Vielmehr liegt die Ausrichtung des Konzerns auf dem Aufbau eines offenen und unabhängigen Marktplatzes, der eine partnerschaftliche Zusammenarbeit ermöglicht. Zur Rose hat uns in den Verhandlungen zugesichert, als Verkäufer auf dem zukünftigen Marktplatz und bei den verschiedenen eRx-Kooperationen bei elektronischen Rezepten keinen Bonus auf verschreibungspflichtige Arzneimittel zu geben. Das war uns sehr wichtig, weil es keine ungleichen Wettbewerbsbedingungen geben darf. Wir sind uns mit Zur Rose einig: Auch in Zukunft brauchen wir die Zusammenarbeit mit den Apotheken, die eine schnelle Versorgung vor Ort sicherstellen.

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