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Alzheimer-Therapie

Fokus auf Amyloid und Tau-Fibrillen

Die Ursachen der Alzheimer-Erkrankung sind weitgehend unbekannt, eine kausale Therapie ist nicht verfügbar. Intensive Forschung hat neue Verfahren zur Frühdiagnostik sowie Antikörperbehandlungen gegen Amyloid- und Tau-Proteine hervorgebracht, die neue Hoffnung auf eine wirksame Therapie geben.
AutorKontaktCarsten Culmsee
AutorKontaktJana Fedjaev
AutorKontaktHanna Rosemarie Hofmann
AutorKontaktJohanna Lücke
Datum 27.10.2024  08:00 Uhr

Gantenerumab

Die Wirkweise des IgG-Antikörpers ähnelt einer passiven Immunisierung, sodass die toxischen Amyloid-Fragmente neutralisiert und Amyloid-Plaques abgebaut werden sollten. In den Jahren 2014 und 2015 wurden die ersten Studien abgebrochen, da es keine Aussichten auf ein positives Ergebnis gab.

Im Jahr 2019 starteten die Phase-III-Studien GRADUATE-1 und -2, in denen eine höhere Dosis an Gantenerumab über einen Zeitraum von 27 Monaten an circa 2000 Patienten angewendet wurde. Insgesamt gab es nur geringe und nicht-signifikante Effekte. Auch in einer weiteren Studie zu dominant vererbter Alzheimer-Krankheit (DIAD) zeigte Gantenerumab keinen positiven Einfluss auf die Verlangsamung des kognitiven Verfalls bei den Patienten nach einer Behandlung über vier bis sieben Jahre.

Die klinischen Studien gelten als gescheitert und Gantenerumab hat die Beantragung zur Zulassung nicht erreicht.

Lecanemab

Dagegen erhielt der monoklonale IgG1-Antikörper Lecanemab im Januar 2023 unter dem Handelsnamen Leqembi™ eine Zulassung in den USA. Er hatte in einer Phase-III-Studie Ende 2022 positive Ergebnisse geliefert (49).

In der EU wurde im Februar 2023 eine Zulassung beantragt. Der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA hat sich aber kürzlich gegen die Zulassung von Lecanemab ausgesprochen. Wesentlicher Grund waren laut EMA die vergleichsweise geringen klinischen Effekte auf den kognitiven Verfall in Relation zum Risiko möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen. Solche Nebenwirkungen sind beispielsweise die ARIA mit ihren Auffälligkeiten in MRT-Aufnahmen des Gehirns (53). In einigen Fällen sind auch schwerwiegende klinische Störungen und Hirnblutungen aufgetreten, sodass die Therapie mit Lecanemab regelmäßig teure bildgebende Verfahren zur Überwachung von ARIA erfordert. Dies wiegt den moderaten Nutzen laut EMA nicht auf.

Getestet wurde Lecanemab in einer multizentrischen Phase-III-Studie an 1795 Patienten in einer frühen Phase der Alzheimer-Erkrankung im Alter von 50 bis 90 Jahren. Die Patienten erhielten Infusionen mit Lecanemab (10 mg/kg Körpergewicht) oder Placebo alle zwei Wochen über eine Laufzeit von 18 Monaten. Der primäre Endpunkt war die Änderung der Punktzahl auf der CDR-SB-Skala nach 18 Monaten. In der Lecanemab-Gruppe zeigten sich Veränderungen auf der Demenz-Skala um 1,21 Punkte und in der Placebogruppe um 1,66 Punkte (49). Der Behandlungseffekt war statistisch signifikant; die Reduktion des kognitiven Verfalls um absolut 0,45 Punkte ist jedoch klinisch wenig relevant.

Eine Teilstudie an 698 Patienten ergab zudem, dass die Aβ-Last im Gehirn unter Lecanemab signifikant verringert wurde. Damit kann diese Studie als erster klinischer Nachweis der Amyloid-Hypothese bewertet werden, da sowohl eine signifikante Reduktion der Amyloid-Last als auch eine signifikante Beeinflussung der kognitiven Verschlechterung nachgewiesen wurden (49).

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