Pharmazeutische Zeitung online
Coronavirus-Impfkampagne

EU-weite Sperrung von Impfzertifikaten möglich

Falsche oder als gefälscht entlarvte Impf-, Test-oder Genesenennachweise können künftig EU-weit für nichtig erklärt werden. «Mit dieser Maßnahme wird ein Zertifikat, das in einem Mitgliedstaat widerrufen wird, auch in anderen Mitgliedstaaten als ungültig angezeigt», teilte die EU-Kommission am heutigen Montag mit.
dpa
PZ
21.03.2022  16:00 Uhr

Bislang habe es in mehreren EU-Ländern lediglich nationale Widerrufsysteme für die Covid-Zertifikate gegeben. Die Kommission betonte, dass die Gesamtzahl der falschen oder gefälschten Bescheinigungen sehr gering sei.

Nach Angaben der EU-Kommission sind bislang mehr als 1,7 Milliarden EU-Covid-Zertifikate ausgestellt worden. Mit ihnen kann man etwa über einen QR-Code auf seinem Smartphone nachweisen, dass man geimpft, genesen oder frisch getestet ist.

In Deutschland ist mit dem aktuell geänderten Infektionsschutzgesetz nun auch das Robert-Koch-Institut (RKI) dazu berechtigt, individuell und nachträglich gefälschte Covid-19-Zertifikate zu sperren. Die Apotheker haben diese Maßnahme im Vorfeld bereits begrüßt. Bereits im November 2021 erklärte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) der PZ, dass einzelne Zertifikate gesperrt, beziehungsweise gelöscht werden können. Allerdings nannte das BMG aus Sicherheitsgründen keine weiteren Details. Zudem war es im Ausnahmefall möglich, alle Zertifikate, die in einer Apotheke ausgestellt wurden, zu sperren. Das hatte allerdings für Diskussionen gesorgt.

Mehr von Avoxa