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Covid-19

Es bleibt dabei: Asthma ist kein Risikofaktor

Asthmapatienten haben kein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf bei Covid-19 – auch wenn sie jetzt teilweise Berechtigungsscheine für FFP2-Masken zugesandt bekommen, in denen etwas anderes steht.
Annette Rößler
05.02.2021  16:00 Uhr

Weil SARS-CoV-2 ein Atemwegsvirus ist, ging man zu Beginn der Pandemie selbstverständlich davon aus, dass alle Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen ein erhöhtes Risiko für eine Infektion beziehungsweise einen schweren Verlauf haben. Beim Asthma bestätigte sich das jedoch glücklicherweise nicht. »Das diesbezügliche Risiko der überwältigenden Mehrzahl aller an Asthma Erkrankten entspricht dem der gesunden Allgemeinbevölkerung«, betont Professor Dr. Roland Buhl von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz aktuell in einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).

Der Anlass für die Fachgesellschaft, sich mit dieser Information erneut an die Öffentlichkeit zu wenden, ist die Verunsicherung vieler Asthmapatienten, die von ihren Krankenkassen Berechtigungsscheine für FFP2-Masken erhalten haben. Denn in dem Begleitbrief würden die Patienten darüber informiert, dass sie ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf hätten, so die DGP. Viele besorgte Asthmapatienten hätten sich daraufhin an ihre behandelnden Ärzte gewandt.

Die DGP hatte zusammen mit dem Bundesverband der Pneumologen, Schlaf- und Beatmungsmediziner bereits im April 2020 eine Stellungnahme zur Risikoabschätzung bei unterschiedlichen chronischen Grunderkrankungen veröffentlicht. Demnach stellen unter den Atemwegsleiden etwa chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Lungenfibrose und Lungenkrebs Risikofaktoren dar, nicht aber Asthma. Jetzt stellt die DGP klar: Die wissenschaftliche Grundlage hat sich in der Zwischenzeit nicht geändert.

Asthma, gleich welchen Schweregrads, habe sich in bisherigen Studien nicht als eigenständiger Risikofaktor für einen schweren Covid-19-Verlauf erwiesen. Betroffene sollten die FFP2-Masken im Alltag dennoch vermehrt nutzen, weil das dem Schutz aller Menschen in Deutschland diene. »Sorgen um ein erhöhtes Risiko müssen sich die Betroffenen jedoch nicht machen«, heißt es.

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