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Atogepant
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Erstes Gepant zur Migräneprophylaxe verfügbar

Gepante sind eine neue Wirkstoffklasse zur Behandlung von Migräne. Mit Atogepant ist der erste Vertreter zur Prophylaxe im Handel. Der orale CGRP-Rezeptorantagonist kann bei episodischer und chronischer Migräne verordnet werden.
AutorKontaktKerstin A. Gräfe
Datum 26.03.2025  07:00 Uhr

Eine Tablette täglich 

Atogepant (Aquipta® 10 mg und 60 mg Tabletten, Abbvie) ist zugelassen zur Prophylaxe von Migräne bei Erwachsenen mit mindestens vier Migränetagen pro Monat. Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 60 mg. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sollte die Dosis auf 10 mg reduziert werden. Dialysepatienten sollten die Dosis nach der Dialyse einnehmen. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz wird die Anwendung von Atogepant nicht empfohlen.

Dosisanpassungen auf 10 mg pro Tag sind auch bei gleichzeitiger Anwendung von Atogepant mit starken CYP3A4-Hemmern (zum Beispiel Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin und Ritonavir) oder mit Organo-Anion-Transporter-Polypeptid-(OATP-)Inhibitoren wie Rifampicin oder Ciclosporin erforderlich.

Die Tabletten können mit oder ohne einer Mahlzeit eingenommen werden. Wenn eine Einnahme versäumt wurde, ist diese so schnell wie möglich nachzuholen. Wenn die Einnahme einen ganzen Tag lang versäumt wurde, ist die verpasste Dosis auszulassen und die nächste Dosis wie vorgesehen einzunehmen.

Eine Atogepant-Therapie kann mit schwerwiegenden Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich Anaphylaxie, Dyspnoe, Ausschlag, Juckreiz, Nesselsucht und Gesichtsödem einhergehen. Die meisten Reaktionen treten innerhalb von 24 Stunden nach der ersten Einnahme des Wirkstoffs auf. Bei Auftreten von Symptomen einer Überempfindlichkeit sollen Patienten den Wirkstoff sofort absetzen.

Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, sollten den CGRP-Rezeptorantagonisten nicht einnehmen. In der Stillzeit ist eine Entscheidung zu treffen, ob auf Atogepant verzichtet oder das Stillen unterbrochen werden soll.

Signifikant weniger Migränetage

Die Zulassung basiert auf den randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studien ADVANCE und PROGRESS. An der ADVANCE-Studie nahmen Patienten mit EM teil, die durchschnittlich an etwa acht Tagen pro Monat Migräne hatten. Sie erhielten randomisiert entweder 60 mg Atogepant (n = 226) oder Placebo (n = 216) einmal täglich. Der primäre Endpunkt war die Veränderung der mittleren monatlichen Migränetage gegenüber dem Ausgangswert über den zwölfwöchigen Behandlungszeitraum.

Unter Atogepant verringerte sich signifikant die Anzahl der Migränetage von durchschnittlich 7,8 auf 3,7 Tage; in der Placebogruppe gingen die Migränetage von 7,5 auf 5,0 Tage zurück. Außerdem erreichte die Mehrzahl der mit Atogepant Behandelten eine mindestens 50-prozentige Reduktion der mittleren monatlichen Migränetage (50-Prozent-Responderrate) über drei Monate hinweg (sekundärer Endpunkt). Signifikante Verbesserungen zeigten sich auch in weiteren sekundären Endpunkten wie einer Reduktion des Bedarfs an Akutmedikation und der Parameter für Funktionseinschränkungen.

In die PROGRESS-Studie waren Patienten mit chronischer Migräne eingeschlossen. Die durchschnittliche Anzahl der Migränetage pro Monat betrug bei Studienbeginn rund 19 Tage. Sie verringerte sich nach zwölfwöchiger Behandlung mit einmal täglich 60 mg Atogepant um 6,9 Tage und unter Placebo um 5,1. Signifikante Ergebnisse zugunsten von Atogepant fanden sich auch für die Lebensqualitätsparameter, die mithilfe des AIM-D (Activity Impairment in Migraine Diary) und des MSQ v2.1 (Migraine specific Quality of Life Questionnaire) ermittelt wurden.

Die häufigsten Nebenwirkungen waren Übelkeit, Verstopfung und Fatigue/Somnolenz. Aufgrund Letzterer ist beim Führen eines Fahrzeugs oder dem Bedienen von Maschinen so lange Vorsicht geboten, bis hinreichend sicher ist, dass Atogepant die Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt.

Aquipta ist ab Markteintritt voll verordnungs- und erstattungsfähig.

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