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Impfungen

Erste Janssen-Impfstoffe gibt es ab Mitte April

Der vierte in der Europäischen Union (EU) zugelassene Impfstoff gegen Covid-19 dürfte hierzulande bereits seit zwei Wochen verimpft werden. Allerdings ist der Impfstoff von Janssen noch nicht in Deutschland angekommen. Ab Mitte April sollen erste Lieferungen eintreffen. Dass sich die Lieferungen so verzögern, sei vor allem mit Lieferproblemen zu erklären, so die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am gestrigen Sonntagabend in der TV-Sendung Anne Will.
dpa
PZ
29.03.2021  17:00 Uhr

Die ersten Lieferungen des vierten zugelassenen Coronavirus-Impfstoffs von Janssen, der Pharma-Sparte von Johnson & Johnson, für Deutschland sollen ab Mitte April kommen. In der Woche vom 12. April werden 256.800 Dosen erwartet, in der Woche vom 26. April weitere 444.000 Dosen, wie aus einer Lieferprognose des Herstellers hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuerst berichtete «Bild» (Montag) darüber.

Der Impfstoff von Janssen erhielt die EU-Zulassung bereits am 11. März. Dass die ersten Impfdosen erst vier Wochen später in Deutschland eintreffen, ist laut Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor allem mit den zugrundeliegenden Lieferketten zu erklären. Bei der TV-Sendung Anne Will am gestrigen Sonntagabend erklärte Merkel: »Wir kommen an keinen Impfstoff heran, der nicht in Europa produziert ist.« Denn die USA habe beispielsweise per Dekret angeordnet, in den USA produzierten Impfstoff auch im Lande zu behalten. Und: Johnson & Johnson ist ein US-amerikanischer Pharmakonzern. Aus diesen Gründen gebe es bei der Lieferung dieses Impfstoffs Schwierigkeiten: »Wir haben Probleme selbst mit Johnson & Johnson, der noch abgefüllt werden muss in den USA«, so die Kanzlerin. 

Allerdings soll der Impfstoff bald auch zum Teil in Dessau abgefüllt und verpackt werden. Das deutsche Unternehmen IDT Biologika hatte vor wenigen Wochen angekündigt, die Impfstoffproduktion in Deutschland unterstützen zu wollen. Diese Hilfe ist aber lediglich befristet auf drei Monate angelegt.

Im Mai sollen weitere 2,3 Millionen Impfstoffdosen folgen, im Juni 7,1 Millionen, so dass im zweiten Quartal 10,1 Millionen Dosen des Impfstoffs von Janssen zusammenkommen sollen. Im dritten Quartal werden demnach 22 Millionen Dosen erwartet, im vierten Quartal dann noch 4,6 Millionen Dosen. Bei dem Präparat reicht eine Spritze, eine zweite Impfung ist nicht nötig. Bereits in Deutschland eingesetzt werden die Mittel von Biontech/Pfizer, Moderna und Astra-Zeneca.

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