Erste Einblicke in die EPA |
Künftig sollen Patienten ihre Medikationspläne per App auf dem Handy abrufen können. Damit sind die digitalen Dokumente auch bei jedem Besuch in der Apotheke oder in der Arztpraxis griffbereit. / Foto: Adobe Stock/pikselstock
In ein paar Monaten wird es für Patienten möglich sein, ihre Diagnosen, Medikationspläne und Befunde digital in der EPA abzuspeichern. Auf diese digitalen Dokumente können dann Ärzte, Apotheker oder Psychotherapeuten zugreifen. Damit soll ein Ende der Zeit eingeläutet werden, in der Patienten ihre Röntgenbilder zu Hause vergessen, keine Medikationspläne dabeihaben oder den Arztbrief von der letzten Untersuchung nicht mehr finden können.
Die EPA soll als Werkzeug fungieren, um die medizinische Behandlung und Versorgung der Menschen zu verbessern. Charly Bunar, strategischer Produktmanager der EPA bei der Gematik, sieht zudem die Rolle des Patienten gestärkt: »Die EPA ist unter der Hoheit des Patienten.« Im Rahmen einer Veranstaltung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein erklärte der Entwickler die Funktionsweise und Darstellung der EPA. So sollen künftig Patienten mithilfe einer App auf dem Smartphone Zugang in das eigene Aktensystem haben. »Dort kann er Dokumente anschauen, Dokumente herunterladen, Dokumente selbst hochladen, aber auch Dokumente löschen«, erläuterte Bunar. Allerdings ist dieser sogenannte feingranulare Zugriff der Versicherten auf seine Daten laut Patientendaten-Schutzgesetz erst ab 2022 möglich.
Grundsätzlich ist die Mehrheit der Deutschen laut einer Umfrage des Bundesverbands für Arzneimittelhersteller (BAH) positiv gegenüber der EPA-Einführung gestimmt. Demnach befürworten rund 70 Prozent der Deutschen die EPA. Laut Bunar haben jedoch einige Patienten Sorge, dass die Datensicherheit der digitalen Dokumente nicht gegeben sein könnte. Bunar betonte, »alle Dokumente sind verschlüsselt und werden sicher im EPA-Aktensystem abgelegt und nicht im Klartext.« Erst wenn der Konnektor beispielsweise in der Arztpraxis die Daten herunterlade, könne der Klartext gelesen werden. Auch fürchten einige Patienten, dass die Krankenkassen Einblicke in Diagnosen und weitere sensible Dokumente erhalten. Diese können zwar auf Wunsch des Patienten Dokumente in die EPA einstellen, aber auch dieser Zugang verwehrt werden, so Bunar.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.