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Parodontitis

Entzündung mit Fernwirkung

Eine Parodontitis ist nicht nur ein lokales Problem. Die Entzündung ist mit Systemerkrankungen wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz assoziiert. Auch Xerostomie und Aphthen belasten die Lebensqualität. Doch wie beeinflussen Munderkrankungen das System?
Marion Hofmann-Aßmus
25.05.2025  08:00 Uhr

Entzündungen der Mundschleimhaut

Generell wird eine Schleimhautentzündung als Mukositis bezeichnet, im Mundhöhlenraum spricht man von Stomatitis. Diese ist – unabhängig von der Ausprägung – in jedem Fall schmerzhaft. Die Betroffenen klagen über ein brennendes Gefühl beim Essen und Trinken und Schmerzen bei Berührung, zum Beispiel mit der Zahnbürste oder Zunge. Zu erkennen sind einzelne oder mehrere Stellen mit geschwollener, geröteter Mundschleimhaut, die manchmal weißlich erscheinen. Zahlreiche Ursachen kommen infrage (Tabelle).

Weitverbreitet ist die rezidivierende Stomatitis aphthosa (RSA). Die genaue Ursache ist unbekannt, aber oft wird eine Störung der angeborenen Immunität vermutet und die RSA als autoinflammatorische Erkrankung klassifiziert (26). Charakteristisch sind wiederkehrende schmerzhafte Ulzera der Mundschleimhaut. Das Spektrum reicht von einzelnen Läsionen (zwei- bis viermal/Jahr) bis zu einer nahezu ununterbrochenen Erkrankung, bei der sich ständig neue Geschwüre bilden, sobald die alten abheilen. Da einige Erkrankungen, zum Beispiel das Behçet-Syndrom, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Xerostomie, ähnlich aussehende Ulzera im Mundbereich verursachen, sollte man die Patienten zur Differenzialdiagnose an einen Arzt verweisen.

Betroffen sind insbesondere Personen mit prädisponierenden Faktoren; dazu zählen beispielsweise Nahrungsmittelallergien (etwa Schokolade, Erdnüsse, Eier), lokale Schleimhautverletzungen (durch scharfe Zähne, Zahnbehandlung), Medikamente (Antibiotika, Antiepileptika, Diuretika, Chemotherapeutika, entzündungshemmende und antiretrovirale Medikamente), endokrine Störungen (Zöliakie, Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankung der Schilddrüse) oder Stress.

Gemäß einer europäischen Leitlinie von 2022 gibt es keine definierte Behandlung für die Stomatitis aphthosa (26). Um die Beschwerden zu lindern, werden topische Corticosteroide, Antibiotika und Analgetika empfohlen. Diese sollten jedoch unter ärztlicher Aufsicht, zeitlich begrenzt und nicht zu häufig angewandt werden, da Pilzinfektionen, Resistenzen oder Nebenwirkungen auftreten könnten. So erwies sich Chlorhexidindigluconat (in oralen Antiseptika) zytotoxisch gegenüber menschlichen Fibroblasten und Osteoblasten. Systemische, nicht steroidale Antirheumatika oder Steroide zeigten gastrointestinale und kardiale Toxizität sowie nephrotoxische Nebenwirkungen (26). In manchen Fällen kann die Einnahme von Vitamin B1, B2, B6, B12, Folat oder Eisen die aphthöse Stomatitis verbessern (27).

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