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Lehren aus der Pandemie

Eine Lanze für nachhaltige Vorbereitung

Deutschland sollte für künftige Pandemien nachhaltig planen. Das betonte Professor Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), auf einer Podiumsdiskussion beim »Hauptstadt Summit« des »House of Pharma & Healthcare« am Dienstag in Berlin. Er forderte, das Zentrum für Pandemie-Impfstoffe und -Therapeutika (ZEPAI) am PEI als ein ständiges Projekt zu etablieren.
Anne Orth
02.12.2022  09:40 Uhr
Eine Lanze für nachhaltige Vorbereitung

In den vergangenen drei Jahren ist viel Geld geflossen, um das Gesundheitssystem gut durch die Pandemie zu bringen. Nun befürchten Experten, dass gerade erst geschaffene Ressourcen und Errungenschaften wieder eingespart werden. Sie fordern eine nachhaltige Förderung zum Beispiel der Forschung und die Weiterführung begonnener Projekte, um für künftige Pandemien gut gewappnet zu sein. Das wurde auf einer Expertendiskussion beim »Hauptstadt Summit« des »House of Pharma & Healthcare« in Berlin deutlich.

»Infektionen bekämpfen – was haben wir aus bisherigen Pandemien gelernt?« – über dieses Thema diskutierte der PEI-Präsident mit Professorin Susanne Herold, Leiterin der Klinik für Innere Medizin und Infektionskrankheiten der Lunge am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), dem Bundestagsabgeordneten und Mitglied im Unterausschuss Globale Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Georg Kippels (CDU), sowie mit Daniel Kalanovic, Country Medical Director Germany von Pfizer Deutschland.

Zusätzliche Mittel nicht einfach wieder streichen

Was den bisherigen Verlauf der Covid-19-Pandemie angeht, zog Cichutek ein positives Fazit. »Wir hatten großes Glück und haben sehr sichere Impfstoffe zur Verfügung«, sagte er bei der Veranstaltung in der Hessischen Landesvertretung in Berlin. Auf seltene Nebenwirkungen habe das PEI schnell reagiert. Um für künftige Pandemien gut gerüstet zu sein, »müssen wir aber noch sehr viel mehr tun«, machte der PEI-Präsident deutlich. Er äußerte die Sorge, dass die Mittel, die »wir in der Pandemie bekommen haben, um unsere Systeme zu stärken«, jetzt wieder weggenommen würden. So wünsche er sich, dass das Projekt des PEI zur Pandemiebekämpfung fortgeführt werde. Das Zentrum für Pandemie-Impfstoffe und -Therapeutika (ZEPAI) hat erst im Mai dieses Jahres die Arbeit aufgenommen. Es wurde im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) eingerichtet und soll hierzulande die Impfstoffversorgung in der Pandemie aktiv steuern. Ziel sei es, innerhalb von sechs Monaten neue Impfstoffe bereitstellen zu können, berichtete Cichutek. Dafür baue das PEI gerade ein multidisziplinäres Expertenteam auf.

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