Doch zweite Dosis beim Janssen-Impfstoff nötig? |
Christina Hohmann-Jeddi |
26.08.2021 13:10 Uhr |
Janssen untersucht derzeit, ob und wann eine Auffrischung mit seinem Covid-19-Impfstoff nötig ist. / Foto: Adobe Stock/Markus Mainka
Der Impfstoffhersteller Janssen, der zu Johnson & Johnson gehört, legt neue Daten zu seinem Adenovirusvektor-basierten Covid-19-Impfstoff Ad26.COV2.S (»Covid-19 Vaccine Janssen«) vor. Der Impfstoff wird nur einmal zur Grundimmunisierung verabreicht. Geimpfte profitieren jedoch von einer zweiten Dosis deutlich, teilt das Unternehmen nun mit: Die Boosterdosis mit dem gleichen Impfstoff führt demnach zu einem schnellen und robusten Anstieg der Spike-bindenden Antikörper.
»In Erwartung einer möglichen Notwendigkeit von Boosterungen« hatte der Hersteller zwei Phase-I/IIa-Studien mit Personen initiiert, die zuvor mit dem Impfstoff als Einzeldosis geimpft worden waren, heißt es in der Mitteilung. Verschiedene Gruppen von Probanden erhielten die zweite Dosis des gleichen Impfstoffs entweder nach vier, acht oder zwölf Wochen beziehungsweise nach sechs, zwölf oder 24 Monaten. Zwischenergebnisse aus diesen Studien hätten gezeigt, dass eine Auffrischungsdosis zu »einem Anstieg der Spike-bindenden Antikörper führen kann, der neunmal höher war als 28 Tage nach der primären Einzeldosis-Impfung«, informiert das Unternehmen. Ein Anstieg der bindenden Antikörperreaktionen wurde bei Teilnehmern im Alter zwischen 18 und 55 Jahren und bei Personen im Alter von 65 Jahren und älter, die eine niedrigere Auffrischungsdosis erhielten, gemessen.
Die Studienergebnisse habe das Unternehmen vor Kurzem zur Publikation bei dem Preprint-Server »MedRxiv« eingereicht, einsehbar sind sie noch nicht. Der Hersteller informiert nicht darüber, nach welchem zeitlichen Abstand der Boosterung der genannte Antikörperanstieg erreicht wurde.
»Wir haben festgestellt, dass eine einzige Impfung mit unserem Covid-19-Impfstoff starke und robuste Immunreaktionen hervorrufen kann«, sagt Dr. Mathai Mammen, von Janssen Research & Development, in der Mitteilung. Doch die neuen Daten zeigten eine deutlich verstärkte Antikörperreaktion nach einer Boosterdosis. »Wir werden mit Vertretern des öffentlichen Gesundheitswesens über die mögliche Strategie für unseren Covid-19-Impfstoff sprechen, eine Auffrischung acht Monate oder länger nach der Einzeldosisimpfung anzubieten.«
Das Unternehmen arbeite mit der US-amerikanischen Zulassungsbehörde (FDA), der US-Gesundheitsbehörde (CDC), der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und anderen Gesundheitsbehörden in Bezug auf das Boostern mit Ad26.COV2.S zusammen.
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