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Covid-19-Impfung

EMA prüft Daten für Booster mit Janssen-Impfstoff

Es klang ursprünglich so vielversprechend: Nur eine Dosis der »Covid-19 Vaccine Janssen« sollte zuverlässig vor einer Covid-19-Erkrankung schützen. Leider hielten die Studienergebnisse der Realität nicht stand. Nun prüft die EMA die Zulassung einer Booster-Dosis – die Praxisrelevanz für Deutschland dürfte gering sein. Hier empfiehlt die STIKO ohnehin einen mRNA-Impfstoff zur Boosterung nach vektorbasierter Grundimmunisierung.
dpa
22.11.2021  17:15 Uhr

Die Experten der EU-Arzneimittelbehörde EMA prüfen die Zulassung einer Booster-Dosis des Vektor-Impfstoffs von Janssen, der Pharmasparte von US-Konzern Johnson & Johnson. Diese Extra-Dosis der »Covid-19 Vaccine Janssen« könnte Erwachsenen mindestens zwei Monate nach der ersten Dosis gegeben werden, wie die EMA am Montag mitteilte. Die Behörde erwartet eine Entscheidung in wenigen Wochen. Sie hat bereits Auffrischungsimpfungen mit den beiden mRNA-basierten Präparaten Comirnaty® von Biontech und Pfizer und Spikevax® von Moderna zugelassen.

Die Experten der EMA werden prüfen, ob eine solche Booster-Impfung den Schutz vor einer Covid-19-Erkrankung erhöht. Daten des Herstellers aus Studien würden nun in einem beschleunigten Verfahren bewertet. Dazu gehörten Ergebnisse von Studien mit 14.000 Erwachsenen. Einige hatten eine zweite Dosis des Corona-Impfstoffes bekommen, andere nur ein Placebo. Der Impfstoff ist der einzige Corona-Impfstoff, für den nach Zulassungsstatus nur eine Dosis nötig ist. Die EMA betonte, dass die Entscheidung über den Einsatz von Booster-Impfungen bei den nationalen Regierungen beziehungsweise Gesundheitsbehörden liegt.

In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission jedoch allen, die zur Grundimmunisierung einen Vektorimpfstoff erhalten haben (den von Janssen oder Vaxzevria® von Astra-Zeneca) mittlerweile die Auffrischung mit einem mRNA-basierten Impfstoff, also Comirnaty oder Spikevax.

Janssen hatte seine Impfung ursprünglich ohnehin als Zwei-Dosen-Impfschema geplant und getestet. Nachdem jedoch die ersten Ergebnisse nach nur einer Dosis vielversprechend aussahen, hatte das Unternehmen auf die Einzeldosis gesetzt. Die Schutzwirkung lässt jedoch schneller nach als bei den anderen drei Impfschemata.

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