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Leitlinie zur Peri- und Postmenopause

Differenziert intervenieren, aber wie?

Umfassende Beratung gefordert

Systemische Hormonersatztherapien haben je nach Wirkkomponenten und Applikationsart unterschiedliche Risikoprofile. Diesem wichtigem Aspekt wird in den Leitlinien ein eigenes Kapitel gewidmet. Frauen müssen ausführlich über das Für und Wider einer systemischen Hormonanwendung beraten werden, wird wiederholt betont. Grundsätzlich sollten transdermale Systeme bevorzugt werden, da sie günstigere Nutzen-Risiko-Profile zu haben scheinen als die orale Darreichung. Große randomisierte Doppelblind-Studien, die verschiedene Hormonpräparate und Applikationsformen verglichen, lägen allerdings nicht vor, räumen die Leitlinienautoren ein.

Eine ausgewogene Nutzen-Risiko-Beratung im individuellen Fall ist angesichts der Fülle von Daten eine echte Herausforderung. Vor allem die Women´s Health Initiative hat für große Verunsicherung gesorgt und die Aufdeckung methodischer Mängel dieser Studie hat die Sachlage nicht einfacher gemacht. Das letzte Wort zu Nutzen beziehungsweise nachteiligen Effekten von Hormonersatztherapien ist definitiv noch nicht gesprochen. Auch das macht die neue Leitlinie klar.

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