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Alkohol

Die stille Last der Kinder

Wenn bei Alkohol das Limit überschritten wird, leidet das Umfeld mit. Kinder mit fetaler Alkoholspektrumstörung oder von suchtkranken Eltern brauchen Unterstützung, therapeutische Angebote und verlässliche Bezugspersonen. Aufmerksamkeit will der »Tag des alkoholgeschädigten Kindes« am 9. September wecken.
Nicole Schuster
31.08.2025  08:00 Uhr

Kinder aus Suchtfamilien

Eine Alkoholexposition in der Schwangerschaft kann den Fetus direkt und irreparabel bereits im Mutterleib schädigen. Andere Kinder erleiden Schäden, wenn sie in einer Suchtfamilie aufwachsen (Tabelle 2).

In Deutschland leben schätzungsweise fünf bis sechs Millionen Kinder und Jugendliche mit einer/m suchtbelasteten Mutter oder Vater und davon etwa eine Million mit einem zeitweise oder dauerhaft alkoholabhängigen Elternteil. Viele Kinder entwickeln im Lauf ihres Lebens psychische Probleme oder werden selbst suchtgefährdet. Eine Alkoholsucht eines Elternteils oder beider kann tiefe Spuren bei Kindern hinterlassen. Sie wachsen in einer emotional unsicheren und unberechenbaren Umgebung auf, da Zuneigung und Aufmerksamkeit der Eltern stark schwanken und von deren Alkoholkonsum abhängen können.

Viele Kinder übernehmen früh Verantwortung oder versuchen, das Familienleben zu stabilisieren, oft auf Kosten ihrer eigenen Kindheit und Entwicklung. Sie fühlen sich für die familiäre Situation mitverantwortlich und entwickeln Scham-, Schuld- und Angstgefühle. Oftmals ziehen sie sich sozial zurück und haben Schwierigkeiten, Vertrauen zu anderen Menschen und stabile soziale Netzwerke aufzubauen. Sie haben das Gefühl, »anders« zu sein. Die Unberechenbarkeit der Eltern beeinträchtigt das Selbstwertgefühl und die Fähigkeit, eigene Gefühle zu erkennen und zu regulieren.

Vernachlässigung, inkonsistentes Erziehungsverhalten und im Extremfall Gewalt oder Missbrauch sind zusätzliche Risiken, die die emotionale und soziale Entwicklung stören. Viele Kinder sind chronisch überfordert und haben ein erhöhtes Risiko für psychische Störungen (17–25).

Konzentrationsschwierigkeiten und emotionale Überlastung führen oft zu schlechteren schulischen Leistungen und erhöhter Abbruchquote und erschweren damit den Start ins Erwachsenenleben.

Bereich Risiken und Auffälligkeiten
körperlich FASD bei Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft: Wachstumseinschränkung, Mikrozephalie, Gesichtsfehlbildungen, motorische Probleme
psychisch, emotional Angst, Depression, geringes Selbstwertgefühl, emotionale Instabilität, frühe Parentifizierung
kognitiv, schulisch häufigere Fehlzeiten, möglicherweise schlechteres Betragen
bei FASD: Konzentrationsstörungen (ADHS),
Lern-, Sprach- und Intelligenzminderung,
exekutive Defizite
Verhaltensauffälligkeiten Hyperaktivität, Impulsivität, dissoziales Verhalten, möglicherweise frühe eigene Alkohol- und/oder Drogenerfahrungen
familiäres traumatisches Erleben emotionale Vernachlässigung, körperliche und/oder psychische Gewalt, sexueller Missbrauch, häufige Trennungen, Loyalitätskonflikte, instabile Bindungen
Sozial- und Beziehungsverhalten Schwierigkeiten in Beziehungen, geringes Vertrauen, sozialer Rückzug, Co-Abhängigkeit, Ersatzrollen (Beispiel »Hero-Kind«)
genetisch, familiär bedingt höheres Risiko für Alkohol- und Drogenabhängigkeit, genetische Vulnerabilität
Tabelle 2: Entwicklung von Kindern aus alkoholbelasteten Familien (23, 38)
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