Die Omikron-Varianten BA.4/BA.5 im Überblick |
Obwohl BA.1 der Sublinie BA.5 sehr viel ähnlicher ist als der ursprüngliche Wuhan-Stamm, weist BA.5 gegenüber BA.1 doch erhebliche Unterschiede auf. Daher würde ein Booster mit einem angepassten Impfstoff, in den ein Großteil der 37 Spike-Protein-Mutationen eingearbeitet ist, wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad helfen, die Immunität zu erweitern und einen gewissen Schutz gegen symptomatische Infektionen und schwere Krankheiten zu bieten.
Ein BA.4/BA.5-Booster wäre die bessere Option, wobei die Zeit für die Herstellerunternehmen knapp werden könnte. Sowohl Pfizer/Biontech als auch der US-Hersteller Moderna signalisierten aber einem Bericht der Zeitung »Handelsblatt« zufolge, dass sie entsprechend angepasste Impfstoffe bis Oktober in größeren Mengen produzieren könnten.
Unabhängig davon, ob es um einen BA.1-Anteil oder einen BA.4/BA.5-Anteil gehe, sei man in der Lage, alle Lieferverpflichtungen zu erfüllen, betonte die Leiterin der Pfizer-Impfstoffforschung Kathrin Jansen. »Wir haben bereits erhebliche Mengen eines BA.1-spezifischen Omikron-Vakzins produziert und sind auch dabei, erhebliche Mengen eines BA.4/BA.5-spezifischen Impfstoffs herzustellen«, wird Jansen zitiert.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt derzeit noch nicht für alle eine zweite Boosterimpfung. Es ist aber damit zu rechnen, dass die STIKO zum Herbst ihre Impfempfehlung aktualisieren wird.
Gegen die Sublinie BA.1 ist der therapeutische monoklonale Antikörper Sotrovimab wirksam. In den USA erhielt nun der monoklonale Antikörper Bebtelovimab gegen die Sublinien BA.2, BA.2.12.1 und BA.4/BA.5 eine Notfallzulassung. Dieser Antikörper ist in Europa noch nicht verfügbar.
Die prophylaktisch eingesetzte Antikörper-Kombination Cilgevimab/Tixagevimab (Evusheld®) wirkt zumindest in vitro gegen BA.1, BA.2, BA.2.12.1 und BA.4/BA.5.