Die Galenik entscheidet |
Ist ein schizophren erkrankter Patient unzufrieden mit seiner oralen Medikation, können Offizinapotheker ihn im Beratungsgespräch informieren, ob dieser Wirkstoff auch als Depot verfügbar wäre und welche Vor- und Nachteile eine Depotmedikation mit sich bringt. Wenn der Patient zunächst ablehnend reagiert, lohnt es sich, das Gespräch nicht abzubrechen. Man sollte vielmehr nach den Gründen fragen und aktiv zuhören.
In Krankenhäusern beraten klinische Pharmazeuten oft »pro Depot«, da diese Applikationsweise für die meisten Patienten vorteilhaft ist. Folgende Strategien und Inhalte können in der Gesprächsführung hilfreich sein:
Fazit: Für Patienten bieten Depots die Chance auf höhere Lebensqualität, weniger Rückfälle und verringerte Mortalität. Wichtig ist, dass sie die für sich beste Behandlung auswählen können.
Martina Hahn ist Fachapothekerin für Klinische Pharmazie. Derzeit arbeitet sie in der psychiatrischen Klinik des Universitätsklinikums Frankfurt und der Klinik für psychische Gesundheit am varisano Klinikum Frankfurt Höchst als Klinische Pharmazeutin. Sie ist seit 2021 Professorin in Klinischer Pharmazie an der Philipps-Universität Marburg.
Sibylle C. Roll ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie mit Zusatzbezeichnung Suchtmedizin und als Dozentin an mehreren Ausbildungsinstituten und Universitäten tätig. Sie ist Professorin für Klinische Pharmazie am College of Pharmacy der Universität Florida. Professor Roll ist seit November 2020 Chefärztin der Klinik für psychische Gesundheit am varisano Klinikum Frankfurt Höchst.