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Depot-Antipsychotika

Die Galenik entscheidet

Depot-Antipsychotika bieten zahlreiche Vorteile in der Langzeitbehandlung von schizophren erkrankten Menschen. Rückfälle können verhindert und die Lebensqualität gesteigert werden. Die Medikation muss dabei sorgfältig überwacht werden. Welche Vor- und Nachteile sind zu beachten?
Martina Hahn
Sibylle C. Roll
06.10.2024  08:00 Uhr

Unterschiede in der Handhabung

Die Injektionsintervalle liegen je nach Präparat zwischen zwei und zwölf Wochen (Tabellen 1 und 2). Viele Patienten bevorzugen ein langes Injektionsintervall, da dies mit weniger Spritzen verbunden ist. Viele Erstgenerations-Depots müssen zwei- bis vierwöchentlich verabreicht werden.

Bei Olanzapin (Zypadhera®) hängt es von der oralen Dosis ab, ob eine zwei- oder vierwöchentliche Gabe erfolgen kann. Zudem muss aspiriert werden, um zu prüfen, dass kein größeres Blutgefäß durch die Kanüle verletzt wurde. Ansonsten kann innerhalb von drei Stunden ein Postinjektionssyndrom auftreten. Patienten müssen daher nach jeder Injektion drei Stunden beobachtet werden. Darüber sind sie vor der Gabe des ersten Depots und bei jeder weiteren Applikation aufzuklären.

Zu achten ist auch auf die Kanülen. Bei den Depots mit Zweitgenerations-Antipsychotika sind die entsprechenden Spritzen und Kanülen in der Umverpackung enthalten. Vorsicht: Bei sehr adipösen Patienten muss eine längere Kanüle (70 mm) benutzt werden. Bei subkutaner Gabe (mit zu kurzer Kanüle) reicht die Retardierung nicht aus, um langfristig stabile Konzentrationen zu erreichen: Ein Rückfall droht.

Erstgenerations-Antipsychotika enthalten keine Verbrauchsmaterialien, sondern nur die Glasampullen. Entsprechend sind 1-, 2- oder 5-ml-Spritzen sowie 51-mm-Kanülen für die gluteale Applikation (Tabelle 1) gesondert nötig.

Bei Atypika kann die Injektion je nach Depotpräparat deltoidal (in den Deltamuskel über dem Schultergelenk) oder/und gluteal (in den Gesäßmuskel) erfolgen (Tabelle 2). Für die gluteale Injektion ist eine längere Kanüle (51 mm) erforderlich als für die deltoidale Gabe (25 mm). Nach Möglichkeit sollte die Stelle gewählt werden, die für den Patienten angenehmer ist.

Grundsätzlich scheint es so, dass bei deltoidaler Gabe höhere Spitzenspiegel erreicht werden, die jedoch schneller abfallen (verkürzte Eliminationshalbwertszeit [37]). Eine gluteale Gabe erzielt niedrigere Spitzenspiegel und eine gleichmäßigere Wirkung. Alle Depots zeigen eine sogenannte Flip-Flop-Kinetik, das heißt, dass die Elimination größer ist als die Absorption.

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