Den Alltag gut bewältigen |
Asthmatische Erkrankungen sind in den letzten vierzig Jahren viel häufiger geworden. Offenbar trägt der Lebensstil wesentlich dazu bei. Alle Studien zeigen übereinstimmend, dass das Leben in einer großen Familie und/oder auf dem Land vor Asthma schützt. Auch Kinderkrippen wirken präventiv: Die Kinder sind dort mit sehr vielen unterschiedlichen Mikrobiomen konfrontiert und bilden selbst ein vielfältigeres Mikrobiom im Darm aus.
Diese Befunde passen zur sogenannten Hygienehypothese. Danach gibt es einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Kontakt mit Mikroorganismen und einem geringeren Risiko für allergische Erkrankungen. Worauf dieser Effekt genau beruht und vor allem, wie er sich für allgemeine Präventionsempfehlungen nutzen lässt, ist noch unklar. Eine Theorie geht davon aus, dass Bakterien Endotoxine produzieren, die die Immunantwort modulieren.
Die Empfehlungen für eine allergiepräventive Ernährung während der Schwangerschaft sowie in der Säuglingszeit haben sich in den letzten Jahren geändert. Es gibt keine diätetischen Restriktionen mehr. Auch Säuglinge sollten bereits nach vollendetem vierten Monat Beikost erhalten und möglichst vielfältig ernährt werden (9, 10, 11).
Hustet ein Kind öfters anfallsartig und besonders auch nachts, dann sei ein Asthma möglich, erläutert Maison. Eine zuverlässige Diagnose sei erst ab einem Alter von fünf bis sechs Jahren möglich. Rehamaßnahmen könnten aber durchaus auch schon für vier- oder fünfjährige Kinder mit Asthma sinnvoll sein.
Zur Diagnosestellung erhebt die Kinderärztin zunächst die Anamnese und Familienanamnese und hört das Kind ab. Sind bei der Auskultation trockene Nebengeräusche wie Giemen, Pfeifen und Brummen zu hören und liegt eine verlängerte Ausatmung vor, sind das starke Indizien für ein Asthma. Bei schwerer Atemnot kann zudem der Brustkorb eingezogen oder gar verformt sein.
»Ab fünf bis sechs Jahren können wir zusätzlich als wichtiges Diagnosekriterium die Lungenfunktion der Kinder bestimmen«, berichtet Maison.
Eine Ganzkörper-Plethysmografie bestimmt in einem Messvorgang den Atmungswiderstand und das intrathorakale Gasvolumen. Zudem wird das fraktionierte exhalierte Stickstoffmonoxid (FeNO) als Biomarker zur Diagnose und Verlaufskontrolle des Asthma bronchiale ermittelt.