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Infektanfälligkeit

Defekte im Immunsystem

Eine gewisse Infektanfälligkeit ist ganz normal. Mancher Infekt fördert sogar den Aufbau einer Immunantwort. Doch schwere oder chronische Infektionen, manche Arzneistoffe oder das Alter schwächen die Immunabwehr. Pathologische Immundefekte sind in seltenen Fällen auch angeboren und erfordern spezielle Therapien.
AutorKontaktEva Gottfried
Datum 07.03.2021  08:00 Uhr

Mikrobiom, Ernährung und Immunsystem

Mikroorganismen, die insbesondere Gastrointestinaltrakt, Haut, Mund- und Nasenraum sowie Lunge und Urogenitaltrakt besiedeln, bilden das Mikrobiom. Die Mikroorganismen im Darm sind wichtig für den Erhalt der Darmschleimhaut, die das darmassoziierte Immunsystem (Gut Associated Lymphoid Tissue, GALT) mit etwa zwei Drittel aller Immunzellen des Körpers beherbergt (18).

Schleimhautschützende Bakterien wie Akkermansia muciniphila und Faecalibacterium prausnitzii produzieren Buttersäure, die für die Energiegewinnung der Darmepithelzellen wichtig ist. Außerdem setzen physiologische Darmbakterien Stoffwechselprodukte wie Biotin und Vitamin B12 sowie Membranbestandteile frei, die das Immunsystem positiv beeinflussen. IgA-Antikörper, entzündungshemmende Signalstoffe wie TGF-β, IL-10 und Indolamin-2,3-dioxygenase (IDO) sowie regulatorische T-Zellen (T-reg) prägen im gesunden Darm ein entzündungshemmendes Milieu. Diese Balance mit einem physiologischen Wechselspiel von Bakterien, Pilzen und Immunzellen kann durch ballaststoffarme Ernährung und systemische Antibiotika nachhaltig gestört werden (18).

Bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa wird ein Zusammenhang von schwelenden Entzündungen im Darm und einer Blockade der T-Lymphozyten diskutiert. Bereits anerkannt ist, dass stärke- und ballaststoffreiche Nahrungsmittel die Vermehrung der nützlichen Bakterien fördern, die Barrierefunktion der Darmschleimhaut aufrechterhalten und das Immunsystem unterstützen (16, 18).

Booster für das Immunsystem im Alter

Die physiologische Alterung des Immunsystems wird als Immunseneszenz und Immun-Aging bezeichnet und beruht auf altersbedingten Veränderungen im Erbgut der Zellen. So steigt die Mutationsrate der DNA, außerdem verkürzen sich die Chromosomenenden (Telomere) mit jeder Zellteilung etwas, wovon stark proliferierende Zellen stärker betroffen sind. In den letzten Jahren wurde immer besser erforscht, wie Umwelt- und Umgebungsfaktoren die DNA der Zellen beeinflussen. So werden durch epigenetische Faktoren die DNA-Struktur (das Chromatin), das Ablesen der DNA und die Funktionsfähigkeit der Zellen beeinflusst (19).

Falsche Ernährung (Malnutrition), die Unter- und Überernährung umfasst, ist mit wiederholten Infektionen und chronischer Entzündung assoziiert. So ist bei Protein- und Vitaminmangel nicht nur die primäre schnelle Reaktion der Fresszellen beeinträchtigt, sondern auch die Aktivität der adaptierten Immunantwort durch T-Lymphozyten. Dies verschlechtert das Abklingen von Entzündungen, was sich in einem Anstieg entzündungsfördernder Botenstoffe wie TNF-α, IL-1β und IL-6 sowie Entzündungsmarkern wie CRP widerspiegelt (19).

Eine wichtige Säule zum Erhalt eines gesunden Immunsystems sind Impfungen gegen Infektionskrankheiten. Gerade bei immungeschwächten Patienten tragen Schutzimpfungen zum Aufbau einer kontrollierten Immunantwort bei. Sie unterstützen die Bildung von Antikörpern und die Entwicklung antigenspezifischer T-Lymphozyten, die bei regelmäßiger Auffrischung durch Booster-Impfungen eine gute Immunantwort bis ins hohe Alter bieten können (20).

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